Ziel der Studie:
Die multimodale Therapie von gynäkologischen Malignomen und Mammakarzinomen führt
häufig zu einer Beckenbodendysfunktion. Dies hat großen Einfluss auf die Lebensqualität.
Ziel der Studie ist die Erfassung und Analyse potenzieller Beeinträchtigungen der
Blasen-, Darm-, und Sexualfunktion unter systemischer Tumortherapie sowie möglicher
Einflussfaktoren.
Material und Methoden:
Primärer Endpunkt ist die Inzidenz klinisch relevanter Verschlechterungen des Gesamtscores
der Beckenbodenfunktion.
Blasenfunktion, Darmfunktion, Senkungsproblematik und Sexualfunktion sowie QoL werden
anhand des validierten Deutschen Beckenboden Fragebogens zu Therapiebeginn sowie nach
festgelegten Zeitintervallen erneut erfasst.
Nebenzielgrößen sind Tumortyp, TNM-Stadium, Körpergewicht, Körpergröße, Alter, Art
der Tumortherapie, Anzahl der Vortherapien, Parität, Entbindungsmodus, Nikotinabusus,
gynäkologische Voroperationen, Vorerkrankungen sowie Medikation.
Die statistische Auswertung erfolgt mittels zweiseitigem Einstichproben-t-Test.
Es ist der Einschluss von 200 Patientinnen zwischen 03/2018 und 12/2018 geplant. Ein
positives Votum der Ethikkommission der LÄK Frankfurt liegt vor.
Ergebnisse:
Die Verschlechterung des Gesamtscores streut quasi-stetig auf ganzzahligen Werten
zwischen 0 (beste Funktion) und 40 (größtmögliche Dysfunktion). Entsprechend der bisher
vorliegenden Literatur definieren wir die Inzidenz relevanter Verschlechterung als
Anstieg des Gesamtscores um mindestens 3 Punkte.
Es wird der Gesamtscore sowie die einzelnen Domänen (Blasen-, Darm-, Sexualfunktion
sowie Senkung) gesondert ausgewertet.
Zusammenfassung:
Bislang existieren keine Daten zu einer spezifischen Verschlechterung der Beckenbodenfunktion
unter antineoplastischer Therapie. Die Ergebnisse dieser prospektiven Studie eröffnen
die Möglichkeit, Ansatzpunkte zur gezielten Prävention und Behandlung der Beckenbodendysfunktion
bei onkologischen Patienten zu identifizieren.