Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 75-76
DOI: 10.1055/s-0038-1670974
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Endokrinologie und Reproduktionsmedizin I
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Spontanschwangerschaften vs. Schwangerschaften durch assistierte Reproduktionstechniken (ART): kein signifikanter Unterschied in der Erfolgsrate nach medikamentöser Abortinduktion mit Mifegyne und Cyprostol bei gestörter Frühschwangerschaft (EPF)

V Colleselli-Türtscher
1   Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Innsbruck, Österreich
,
M Hafenmayr
2   Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Innsbruck, Österreich
,
A Ciresa-König
1   Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Innsbruck, Österreich
,
B Toth
2   Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Innsbruck, Österreich
,
B Seeber
2   Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Innsbruck, Österreich
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Wie in einer vorhergehenden Studie gezeigt, wird mit dem aktuell an unserer Institution angewendetem Medikationsschema bei gestörter Frühschwangerschaft (EPD) (ambulant 200 mg Mifegyne oral, tagesklinisch 36 bis 48 Stunden später 800 mcg Cyprostol vaginal) eine zufriedenstellende Erfolgsrate von 92% erreicht. Ziel dieser Studie ist zu zeigen, ob sich diese hohe Erfolgsrate im Vergleich auch für Schwangerschaften durch assistierte Reproduktionstechniken (ART) bestätigen lässt. Dieser Aspekt wurde bisher nur in einer einzigen Studie im Jahr 2009 untersucht.

    Material und Methoden:

    Diese retrospektive Auswertung hat alle Patientinnen eingeschlossen, die zwischen März 2013 und Januar 2017 an unserer Institution bei EPF bis zur sonographisch 13. Schwangerschaftswoche die medikamentöse Behandlung gewählt haben. Bei ART-Schwangerschaften wurde ebenso untersucht, ob es sich um einen „fresh“ oder „frozen“ Zyklus handelte. Klinischen und sonographischen Befunden bei Diagnosestellung, verabreichte Medikamente, sowie Zeit bis zum Gewebeabgang wurden aus der Krankengeschichte dokumentiert. Es wurden die Erfolgsrate im Gesamtkollektiv und nach Aufteilung in Subgruppen sowie potentielle prädiktive Faktoren untersucht.

    Ergebnisse:

    Insgesamt wurden 424 Patientinnen eingeschlossen, davon 51 mit ART-Schwangerschaften. Die Gesamterfolgsrate betrug 92,0%. Eine Subgruppenanalyse zeigte keinen signifikanten Unterschied zwischen Spontanschwangerschaften (91,4%) und ART-Schwangerschaften (96,1%; p = 0,404), sowie auch nicht im Vergleich zwischen „fresh“ und „frozen“ Zyklen (95,7% vs. 87,5%, p = 0,557). Eine multivariate Regressionsanalyse konnte keine unabhängigen Einflussfaktoren auf die Erfolgsrate identifizieren. Die mediane Zeit bis zum Gewebeabgang nach Cyprostolgabe betrug 5,1 ± 3,4 Stunden.

    Zusammenfassung:

    Die medikamentöse Abortinduktion bei EPF stellt auch alle für Patientinnen mit ART-Schwangerschaften eine effektive Behandlungsmöglichkeit dar. Daher sollte allen Patientinnen alternativ zur chirurgischen Behandlung die medikamentöse Therapie angeboten werden.


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