Ziel:
Das Nackentransparenzscreening (NTS) und der Nicht-invasive Pränataltest (NIPT) sind
flächendeckend verfügbare Methoden zur Identifikation von Feten mit einem erhöhten
Risiko für Trisomien. Jedoch ist unbekannt in welchem Umfang die o.g. Tests von Schwangeren
beansprucht werden und ob sich dieser den letzten Jahren verändert hat. Deshalb wurde
die Häufigkeit des NT-Screenings und des NIP-Tests im Risikokollektiv in den Jahren
2015 bis 2017 verglichen.
Methode:
Befragt und untersucht wurden Einlingsschwangere, die von 2015 bis 2017 in der 19+0
bis zur 22+0 SSW zur detaillierten Ultraschalluntersuchung aufgrund diverser Risiken
zugewiesen wurden. Die vorherige Inanspruchnahme des NT-Screenings, NIP-Tests bzw.
der invasiven Diagnostik wurde in Abhängigkeit vom Untersuchungszeitpunkt erfasst.
Ergebnisse:
4829 Schwangere wurden in die Studie eingeschlossen. Dabei wurden in den Jahren 2015,
2016 und 2017 jeweils 1609 (33,3%), 1543 (32,6%) und 1677 (34,7%) Schwangere untersucht.
Die Häufigkeiten der Inanspruchnahme der jeweiligen Screening-Methoden sind der folgenden
Tabelle zu entnehmen.
Jahr
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n
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ETS
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NIPT
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Beides
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Inv. Diagnostik
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2015
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1609 (33,3%)
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563 (35,0%)
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50 (3,1%)
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2 (0,1%)
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110 (6,8%)
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2016
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1543 (32,6%)
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559 (36,2%)
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101 (6,5%)
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10 (0,6%)
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103 (6,7%)
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2017
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1677 (34,7%)
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582 (34,7%)
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139 (8,3%)
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26 (1,6%)
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120 (7,2%)
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p = 0,635
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p < 0,001
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Schlussfolgerung:
Im Risikokollektiv ließen im Jahr 2015 38,1% und im Jahr 2017 bereits 43,0% einen
Screeningtest für Trisomien durchführen. Dabei bleibt der Anteil der Schwangeren,
die ein NT-Screening oder ETS durchführen lassen konstant bei durchschnittlich 35,3%.
Risikoschwangere entscheiden sich immer noch viermal häufiger für das NTS als für
NIPT, jedoch stieg der Anteil der Schwangeren, die einen NIP-Test durchführen ließen,
von 3,1% im Jahr 2015 auf 8,3% im Jahr 2017 (p < 0,001). Nur durchschnittlich 6,9%
der Schwangeren des Risikokollektivs lassen vor der Organdiagnostik im zweiten Trimenon
eine invasive Diagnostik durchführen, dies bleibt über die Jahre unverändert.