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DOI: 10.1055/s-0038-1669333
Fragebogen „Care of the Dying Evaluation“ (CODE™): Qualitative Analyse von Freitextäußerungen Nahestehender von im Krankenhaus verstorbener Patienten
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
20. August 2018 (online)
Hintergrund:
Das Krankenhaus ist immer noch häufig – auch wenn es nicht den Wünschen vieler Betroffener entspricht – der Sterbeort. Ein Ziel von palliativmedizinischer Forschung ist es, die Versorgungsqualität von Patienten mit einer lebensverkürzenden Erkrankung und ihren Nahestehenden zu verbessern. Daher ist es sinnvoll, Aspekte der Versorgungsqualität in den letzten Lebenstagen von Patienten zu erfassen, die in einem Krankenhaus gestorben sind.
Methode:
Der Fragebogen CODE™ ermöglicht die retrospektive Datenerhebung zu Aspekten der Versorgungsqualität für Patienten in ihren letzten zwei Lebenstagen. Im Rahmen der Validierungsstudie des Fragebogens CODE™ für den deutschsprachigen Raum wurde dieser an Nahestehende von Patienten versandt, welche im Krankenhaus verstorben sind. Die Fragebögen enthielten auch die Möglichkeit zu Freitextäußerungen. Ausgewertet wurden diese mittels einer zusammenfassenden Inhaltsanalyse nach Mayring.
Ergebnisse:
Insgesamt wurden 1261 Freitextantworten ausgewertet. Daraus konnten 10 Hauptkategorien gebildet werden. Die drei Kategorien mit den meisten Freitextäußerungen sind: „Erleben der Versorgung und Betreuung“, „Information der Nahestehenden“ und „Patientenzimmersituation“. Besonders wichtig waren den Nahestehenden innerhalb dieser Kategorien Aspekte zu Symptomerfassung und -linderung, Informationen zu Behandlungsmöglichkeiten, dem (bevorstehenden) Tod und dem Sterbeprozess sowie Aspekte zu Sauberkeit der Patientenumgebung und zur Privatsphäre des Patienten.
Schlussfolgerungen:
Die Auswertung der Freitextäußerungen erlaubte ein tiefergehendes Verständnis darüber, wie Nahestehende den Fragebogen verstanden haben, warum sie die Fragen wie beantwortet oder ggf. nicht beantwortet haben und vor allem, welche Aspekte für sie und/oder den Patienten in der Versorgung am Lebensende von Bedeutung sind.
Förderung:
Die Studie wird gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG, STI 694/2-1; WE 561312-1).