Der deutsche Existenzphilosoph Karl Jaspers sah in der Erfahrung des Leids eine Grenzerfahrung,
in der der Mensch auf sich selbst zurückgeworfen wird und sich seiner Verantwortung
für die eigene Existenz in dramatischer Weise bewusst wird.
Tatsächlich ist die Frage nach dem Umgang mit Leid eine Frage, welche die Philosophie
seit ihren Ursprüngen umtreibt. Unter dem Begriff der Lebenskunst, der „ars vivendi“,
wurden diverse Antwortversuche unternommen, um der Fraglichkeit des Daseins angesichts
des Leids zu begegnen.
An diesem Abend wollen wir uns philosophisch der Erfahrung von Leid nähern und verschiedene
Verständnisse von Leid kennenlernen. Im Anschluss sollen Umgangsformen vorgestellt
werden, die auf ihre lebenspraktischen Konsequenzen zu befragen sind.
Referent: Dr. Christoph Lubberich, Theologe und Dekanatsreferent in Bremen.