Der Roux-Y-Magenbypass (LRYGB) ist ein sicheres und effektives OP-Verfahren in der Adipositaschirurgie. Dennoch werden im langfristigen postoperativen Verlauf Revisionsoperationen aufgrund von Gewichtsanstieg oder Dumping-Symptomen notwendig. Ein Grund hierfür ist u.a. eine Dilatation der Gastrojejunostomie. Diese Arbeit untersucht die Wirksamkeit der Argon-Plasma-Coagulation (APC) auf die Verkleinerung des Anastomosendurchmessers und den Einfluss auf den Gewichtsverlauf und die Dumpingsymptome.
Die Daten wurden prospektiv seit Einführung der APC-Therapie mit der Datenbank des Adipositaszentrums Karlsruhe erfasst und retrospektiv ausgewertet. Von 12/2015 bis 03/2018 wurden insgesamt 31 Patienten mit APC-Therapie behandelt, die aufgrund einer Anastomosendilatation eine Gewichtszunahme und/oder Dumping-Symptomatik hatten. Die endoskopische Therapie erfolgte ambulant in Analgosedierung. Eine endoskopische Kontrolle erfolgte 4 – 8 Wochen nach Intervention.
Die Patienten waren im Mittel 46,5 Jahre alt, 27 Frauen und 4 Männer. Alle Patienten hatten zuvor einen LRYGB bei einem initial gemittelten BMI von 46,8 kg/m2 erhalten.
Die Patienten hatten ihr durchschnittliches Ausgangsgewicht von 140 kg (BMI 47 kg/m2) auf 90 kg (BMI 30 kg/m2) senken können und wurden bei gemittelt 107 kg (BMI 37 kg/m2) endoskopisch therapiert.
Die APC-Therapie erfolgte im Durchschnitt 48 (12 – 120) Monate nach Primäreingriff. Bei 23 Patienten war die primäre Indikation eine Gewichtszunahme, bei 8 Patienten waren es Dumping-Symptome. Der Durchmesser der Gastrojejunostomie lag im Mittel bei 35 mm. Nach durchschnittlich 2,8 Behandlungen (1 – 5) wurde ein signifikant kleinerer Durchmesser von 16 mm (p < 0,001) erreicht. Postinterventionelle Komplikationen (Dehydratation mit Erbrechen (2), Ulcus (1)) gab es bei 3 Patienten. Das Gewicht konnte um durchschnittlich 7 kg (2,0 BMI Punkte) reduziert werden, die Dumping-Symptomatik besserte sich bei 80% der Patienten. Das Follow-up betrug durchschnittlich 9 Monate.
Die endoskopische APC-Therapie ist ein komplikationsarmes ambulantes Verfahren zur signifikanten Verkleinerung des Anastomosendurchmessers nach Anastomosendilatation.
Sie trägt zur Gewichtsreduktion und Besserung der Dumping-Symptomatik bei und ist eine gute Alternative zur Revisionsoperation.