Einleitung:
Bei der druckinduzierten intraperitonealen Aerosol-Chemotherapie (PIPAC) handelt es
sich um eine innovative operative Methode, bei der das Chemotherapeutikum (Cisplatin/Doxorubicin)
mittels Druckpumpe als Aerosol in das Abdomen appliziert (NCT03100708) wird. Die Intention
dieser in Wiederholung durchführbaren palliativen Behandlung ist die Verringerung
von Aszites sowie eine stabile Lebensqualität für diese Patienten.
Methodik:
Zwischen 11/2015 – 12/2017 wurden in einer prospektiven Datenerhebung 57 Patienten
(w 27/m 30) mit einem medianen Alter von 59 (40 – 79) Jahren und einem medianen ECOG
von 0 (0 – 3) in unserer Klinik behandelt. Es konnten 122 PIPAC-Behandlungen durchgeführt
werden, wobei im Median jeder Patient 2 PIPAC's erhielt und die postoperative Komplikationsrate
nach Clavien-Dindo im Median 0 betrug (0 – 5).
Ergebnis:
Die Operationszeit verlängerte sich bei einer wiederholt durchgeführten PIPAC nicht
und betrug im Median 100 Minuten und die postoperative Verweildauer im Krankenhaus
lag im Median bei 4 Tagen. Das Aszitesvolumen zeigte sich nach wiederholt durchgeführter
PIPAC stabil und das Gesamtüberleben war von der Entität des Primärtumors abhängig.
Bei Patienten mit Pseudomyxoma peritonei betrug dieses 100%, bei Patienten mit kolorektalem
Karzinom 10 Monate, bei Magenkarzinompatienten 7 Monate und bei Patienten mit „Cancer
of Unknown Primary“ (CUP) nur 3 Monate. Darüber hinaus überlebten Patienten mit 3
oder mehr durchgeführten PIPAC's signifikant länger (p = 0,0003), als solche, die
nur 1 oder 2 PIPAC's erhalten hatten.
Schlussfolgerung:
Eine symptomatische Behandlung des Aszites ist mittels PIPAC möglich. Die Behandlung
ist risikoarm und birgt ein geringes Nebenwirkungsspektrum. Die PIPAC wird fast immer
mit einer Systemtherapie kombiniert. Eine Überprüfung des Stellenwerts der PIPAC muss
in der Zukunft in prospektiv randomisierten Studien weiter evaluiert werden.