Z Gastroenterol 2018; 56(08): e326
DOI: 10.1055/s-0038-1668989
Kurzvorträge
Gastroenterologische Onkologie
Pankreaskarzinom: Neurale Infiltration, Fernmetastasierung, Prognose – Freitag, 14. September 2018, 08:15 – 09:19, 22b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Glyoxalase-I: ein neues Therapieziel für das Pankreaskarzinom?

M Hollenbach
1   Universitätsklinikum Leipzig, Department für Innere Medizin, Neurologie und Dermatologie; Klinik für Gastroenterologie und Rheumatologie, Leipzig, Deutschland
,
J Lorenz
1   Universitätsklinikum Leipzig, Department für Innere Medizin, Neurologie und Dermatologie; Klinik für Gastroenterologie und Rheumatologie, Leipzig, Deutschland
,
I Sommerer
1   Universitätsklinikum Leipzig, Department für Innere Medizin, Neurologie und Dermatologie; Klinik für Gastroenterologie und Rheumatologie, Leipzig, Deutschland
,
S Sonnenberg
1   Universitätsklinikum Leipzig, Department für Innere Medizin, Neurologie und Dermatologie; Klinik für Gastroenterologie und Rheumatologie, Leipzig, Deutschland
,
J Mössner
1   Universitätsklinikum Leipzig, Department für Innere Medizin, Neurologie und Dermatologie; Klinik für Gastroenterologie und Rheumatologie, Leipzig, Deutschland
,
J Rosendahl
2   Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Klinik für Innere Medizin I – Gastroenterologie, Pneumologie, Gastrointestinale Onkologie, Halle, Deutschland
,
P Michl
2   Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Klinik für Innere Medizin I – Gastroenterologie, Pneumologie, Gastrointestinale Onkologie, Halle, Deutschland
,
A Hoffmeister
1   Universitätsklinikum Leipzig, Department für Innere Medizin, Neurologie und Dermatologie; Klinik für Gastroenterologie und Rheumatologie, Leipzig, Deutschland
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Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 
 

    Einleitung:

    Das exokrine Pankreaskarzinom (PDAC) ist einer der häufigsten gastrointestinalen Tumore und weist trotz neu entwickelter Therapieverfahren eine unbefriedigende Überlebensrate in fortgeschrittenen Stadien auf. Daher ist die Entwicklung neuer Therapieansätze ein vordringliches Ziel zur Verbesserung der Prognose des PDAC.

    Auf molekularer Ebene zeigt sich oxidativer Stress (ROS) bedeutend für die Entwicklung und Fortschreiten des PDAC. Eine wichtige Quelle für ROS stellt die stark reaktive Verbindung Methylglyoxal (MGO) dar. MGO ist ein Nebenprodukt der Glykolyse und wird hauptsächlich durch die Glyoxalase-I (Glo-I) detoxifiziert. Eine Überexpression von Glo-I wurde in verschiedenen Tumorgeweben nachgewiesen und als bedeutsam für die Entwicklung einer Chemotherapie-Resistenz beschrieben.

    Ziele:

    Die Bedeutung der Glo-I für das PDAC wurde bisher nicht untersucht. In dieser Studie wird der Stellenwert von Glo-I für Proliferation, Migration und Kolonieformation in PDAC aufgezeigt.

    Methodik:

    Die Expression von Glo-I wurde in sieben PDAC Zelllinien (BxPC3, Capan-1, Capan-2, CFPAC, HS776T, MiaPaca-2 und Panc-1) via Immunzytochemie (DAB-Färbung) nach Cytospin bestimmt. Die Analyse von Zellproliferation (MTT-assay), Migration (Scratch assay) und Kolonieformation (clonogenic assay) wurde in allen Zelllinien durchgeführt und zur Glo-I-Expression korreliert.

    Ergebnis:

    HS776T und MiaPaca-2 zeigten die höchste Expression der Glo-I. Capan-2 und CFPAC wiesen dagegen eine niedrige Intensität der Glo-I-Färbung auf während in BxPC3, Capan-1 und Panc-1 eine mittlere Glo-I-Expression nachgewiesen wurde. HS776T und MiaPaca2 zeigten ebenso die höchste Proliferation und Kolonieformation aber nur eine geringe Migration. Dagegen wurde in Capan-2 and CFPAC eine geringe Proliferation und Koloniebildung aber höhere Migration nachgewiesen. Proliferation, Migration and Kolonieformation von BxPC3, Capan-1 und Panc-1 war im mittleren Bereich.

    Schlussfolgerung:

    Glo-I war in allen untersuchten PDAC Zelllinien exprimiert. Eine hohe Expression von Glo-I war positiv mit Proliferation und Kolonieformation aber nicht Migration korreliert. Weitere Studien werden den Effekt eines Glo-I-knockdowns, -Überexpression und pharmakologischer Inhibition auf das PDAC untersuchen.


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