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DOI: 10.1055/s-0038-1668961
Führt die Einführung eines interdisziplinären Tumorboards zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse von Gallenwegstumoren?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
13. August 2018 (online)
Einleitung:
Das Cholangiozelluläre Karzinom (CCC) stellt eine seltene Krebserkrankung in den westlichen Industrienationen mit schlechter Prognose dar. Multidisziplinäre Tumorboards sind Instrumente zur strukturierten Therapieempfehlung auf dem Boden der am besten verfügbaren Evidenz.
Ziele:
Das Ziel der Studie war es festzustellen, ob Patienten, die eine Indikation zur chirurgischen Therapie hatten, von der Diskussion in einem multidisziplinären Tumorboard hinsichtlich ihrer 1-, 5- und 10-Jahresüberlebensraten profitierten.
Methodik:
Im Rahmen der retrospektiven Studie wurden 161 gematchte Patienten untersucht, die sich im Zeitraum von August 2002 bis November 2010 in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Universitätsklinikums Frankfurt, Goethe-Universität zur chirurgischen Behandlung eines CCC befanden. Das Patientenkollektiv wurde in zwei Gruppen (TuB+ vs. TuB-) mithilfe des Propensity-Scores gematcht. In der Patientengruppe TuB+ waren 109 Patienten (67,7%). In der Kontrollgruppe TuB- waren (n = 52, 32,3%) Patienten.
Ergebnis:
Die Behandlung gemäß Therapieempfehlung aus multidisziplinären Tumorboards zeigt einen positiven Einfluss auf das Überleben der Patienten mit einem CCC (p < 0,001, Log-Rang-Test, und in der multivariaten COX-Regression, HR 2,179 {(95% CI: 1,441 – 3,297), p < 0,001}. Die Überlebensraten TuB+ (1-JÜR: 61,5% (n = 67), 5-JÜR: 13,8% (n = 15), 10-JÜR: 2,8% (n = 3)) zeigen einen Vorteil gegenüber TuB- (1-JÜR: 40,4% (n = 21), 5-JÜR: 9,6% (n = 5), 10-JÜR: 0% (n = 0) {Fisher-Exact-Test, df = 1, p = 0,339}.
Schlussfolgerung:
Die Etablierung von multidisziplinären Tumorboards führt zu einer messbaren besseren Selektion von resektablen Patienten mit einem CCC.
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