Hintergrund:
Ein multimodales Behandlungskonzept hat sich als Standard in der Therapie des lokal
fortgeschrittenen Kardia- und Magenkarzinoms etabliert.
Der Regressionsgrad nach neoadjuvanter Therapie dient dabei als möglicher Parameter
für das Therapieansprechen und als Surrogat für das Gesamt-Outcome. Unsere Arbeitsgruppe
konnte zeigen, dass eine intensivierte neoadjuvante Therapie im Rahmen der NeoFLOT-Studie,
Therapie mit 6 präoperativen Zyklen FLOT, im Vergleich zu einer Standard-Chemotherapie
zu keiner Erhöhung der postoperativen Morbidität und Mortalität führt.
Aus therapeutischer Sich stellt sich die Frage, ob die Therapieintensivierung zu einer
Verbesserung des Tumoransprechens führt.
Methoden:
Ausgewertet wurden der Regressionsgrad nach Becker-Ott sowie der Tumormarkerverlauf
bei 49 Patienten nach einer intensivierten Chemotherapie im Rahmen der NeoFLOT-Studie.
Verglichen wurden die Ergebnisse mit dem Regressionsgrad sowie dem Tumormarkerverlauf
von 56 von insgesamt 135 Patienten mit einem Kardia- oder Magenkarzinom, die zwischen
2002 und 2014 am Klinikum Großhadern nach neoadjuvanter Chemotherapie operativ behandelt
wurden.
Ergebnisse:
Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass der Anteil von Patienten mit einem Regressionsgrad
1a nach intensivierter neoadjuvanter Chemotherapie höher ist als nach einer konventionellen
Therapie (18,37 vs. 7,14%) ist. Fasst man die Regressionsgrade 1a und b zusammen,
ist hier der Anteil in der NeoFLOT-Gruppe im Vergleich zur konventionellen Chemotherapie
immer noch leicht höher (38,78 vs. 35,71%).
Betrachtet man die Entwicklung der Tumormarker CEA und CA 19 – 9, so zeigt sich in
der NeoFLOT-Gruppe posttherapeutischer ein größerer Abfall als in der konventionell
behandelten Gruppe (98,15 & 66,98% vs. 54,38 & 37,67%).
Schlussfolgerung:
Die Ergebnisse der hier vorliegenden Untersuchung zeigen, dass der Anteil der Patienten
mit einem optimalen Therapieansprechen nach einer intensivierten Chemotherapie höher
liegt. Dies suggeriert, dass die Therapie-Intensivierung auch einen positiven Effekt
auf das Gesamt-Überleben hat ohne die perioperative Morbidität zu erhöhen.