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DOI: 10.1055/s-0038-1668809
Struktur-Funktions-Analyse der Leber mittels nichtinvasiver Verfahren bei Patienten mit einer Lebererkrankung und gesunden Kontrollpersonen
Publication History
Publication Date:
13 August 2018 (online)
Einleitung:
Nichtinvasive Testverfahren zur Diagnose von Lebererkrankungen könnten die invasive, risikobehaftete Leberbiopsie verzichtbar machen und Ungenauigkeiten, die sich aufgrund der Verteilung von krankhaftem Lebergewebe innerhalb der Leber ergeben, eingrenzen. Nichtinvasive, bildgebende oder funktionelle Verfahren sind derzeit Gegenstand intensiver Erforschung, doch limitiert in ihrer diagnostischen Präzision.
Ziel:
Untersuchung des Zusammenhangs zwischen dynamischer Leberfunktion (untersucht mittels LiMAx-Test) und den visko-elastischen Eigenschaften der Leber (untersucht mittels 2D-Ultraschallelastografie).
Methodik:
In einer prospektiven Untersuchung wurden 75 Patienten mit Lebererkrankung und 22 lebergesunde Kontrollpersonen rekrutiert. Alle Studienteilnehmer wurden einem LiMAx-Test und der 2D-Ultraschalluntersuchung unterzogen. Weiterhin wurden klinische Daten und Blutwerte erhoben, um etablierte Fibrosescores APRI und FIB-4 zu bestimmen. Von 47 Studienteilnehmern wurde eine histologische Untersuchung des Lebergewebes durchgeführt und darauf basierend die Einteilung des Fibrosegrads nach Desmet&Scheuer (F0 – 4) vorgenommen.
Ergebnis:
Die Ergebnisse des LiMAx-Test und der 2D-Ultraschallelastografie waren beide signifikant unterschiedlich zwischen den gesunden Kontrollen und Patienten mit einer Lebererkrankung, wobei der LiMAx-Test geringere Werte und die 2D-Ultraschallelastografie höhere Werte bei Patienten mit einer Lebererkrankung zeigten. Demnach nimmt die Lebersteifigkeit mit zunehmenden Leberfunktionsverlust zu, was sich in einer signifikant negativen Korrelation zwischen LiMAx und 2D-Ultraschallelastografie (r =-0,747; p < 0,001) widerspiegelt. Die Diskriminierung zwischen den einzelnen Fibrosegraden gelang LiMAx und 2D-Ultraschallelastografie am verlässlichsten ab F≥3, während die etablierten Scores (APRI und FIB-4) am besten leichte Fibrosegrade vorherzusagen vermochten.
Schlussfolgerung:
Unsere Daten zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Leberfunktion und der Lebergewebesteifigkeit. Die untersuchten nichtinvasiven Testverfahren lassen im untersuchten Kollektiv am ehesten die Detektion von Fibrosen ab F≥3 zu. Zur validen Untersuchung der diagnostischen Wertigkeit sind Studien an größeren Patientenkollektiven indiziert.