Kasuistik:
Eine 55-jährige Patientin stellte sich mit einem zufallsbefundlich festgestellten
5 mm großen Rundherd im rechten Oberlappen zur weiteren Abklärung vor. Aufgrund der
ground glass opacity wurde die Indikation zur elektromagnetisch navigierten Tuschemarkierung
des Herdes vor operativer Resektion gestellt. Die EMN Bronchoskopie mit Markierung
des Rundherdes mit 1 ml Methylen-Blau erfolgte am Vortag der Operation. Thorakoskopisch
konnte der markierte Bezirk im rechten Oberlappen einwandfrei identifiziert und atypisch
reseziert werden. Im Schnellschnitt ergab sich ein Adenokarzinom so dass der Eingriff
zur VATS Oberlappenresektion erweitert wurde. Der postoperative Verlauf gestaltete
sich unauffällig und bei UICC Stadium IA erfolgt die weitere Tumornachsorge.
Diskussion:
Kleine milchglasartige Rundherde (Ground glass Opacities, GGO) sind thorakoskopisch
häufig schwer zu lokalisieren, werden aber aufgrund der verbesserten Qualität der
HRCT zunehmend diagnostiziert. Um eine sichere Resektion zu gewährleisten sollten
diese Herde präoperativ markiert werden, da sie gerade unter VATS Bedingungen nicht
palpiert werden können. Die CT gesteuerte Markierung mit einem Draht ist ein verbreitetes
Verfahren, das jedoch mit einem hohen Pneumothorax- und blutungsrisiko verbunden ist.
Mittels einer elektromagnetisch navigierten Bronchoskopie kann jedoch auch der Rundherd
einwandfrei präoperativ lokalisiert und mit Tusche farbmarkiert werden. So kann thorakoskopisch
das betreffende Areal mühelos optisch verifiziert und reseziert werden.
Fazit:
Häufig ist das Auffinden von GGOs thorakoskopisch schwierig, da diese schlecht oder
nicht palpabel sind. Zur sicheren Identifikation der Herde hat sich die Tuschemarkierung
im Rahmen einer elektromagnetisch navigierten Bronchoskopie als risikoarmes Verfahren
etabliert. Intraoperativ gelingt so mühelos eine sichere Festlegung des zu resezierenden
Areals.