Funktionsstörungen des Bewegungssystems gehen einer Funktionskrankheit voraus. Wenn
die Kompensationsmechanismen des Systems überfordert werden, können aus diesen Funktionsstörungen
Funktionskrankheiten entstehen mit den Leitsymptomen Funktions-, Aktivitäts- und Partizipationsbeeinträchtigung
(ICF-Krankheitsfolgenmodell) sowie Schmerz. Im Krankheitsfall sollten immer die primären
und sekundären Funktionsstörungen diagnostiziert und behandelt werden. Hierbei haben
die Methoden der Manuellen Medizin und PRM einen hohen Stellenwert sowohl in diagnostischer
als auch in therapeutischer Hinsicht. Chronische und rezidivierende Funktionskrankheiten
benötigen eine multimodal interdisziplinäre Therapie. Diese kann gewährleistet werden
durch eine befundgerechte Rehabilitation oder multimodale Therapie (z.B. im Rahmen
des ANOA-Konzepts). Warum dieses Modell Funktionskrankheiten? Wir haben ein Theoriedefizit
in unserer praktischen Medizin. Hierbei soll dieses Modell eine Erkenntnis- und Erklärungshilfe
sein: für Mediziner, Patienten und Gesundheitspolitiker.