Einleitung:
Cancer-related Fatigue (CRF) ist ein häufiges, über Jahre belastendes Syndrom bei
rezidivfreien Brustkrebs-Patientinnen (BCa). Evidenzbasierte Therapien sind: Ausdauertraining
(AT), kognitive Verhaltenstherapie, Schlafedukation mit -restriktion und Stimuluskontrolle
(SE), Psychoedukation (PE) sowie achtsamkeitsbasierte Therapien. Wir untersuchten
die Wirksamkeit einer 10-wöchigen multimodalen Therapie (MT), bestehend aus SE, PE,
Eurythmie- und Maltherapie, sowie MT kombiniert mit aerobem Training (KT) und verglichen
diese mit alleinigem AT.
Methoden:
Die Patientinnen wurden randomisiert oder nach Präferenz zugeordnet. Primäres Outcome
war der Composite-Score der Cancer Fatigue Scale (CFS-D) und des Pittsburgh Sleep
Quality Index. Sekundäres Outcome war der CFS-D zu Baseline (T0), nach 10 Wochen Intervention
(T1), zu den Follow-up-Zeitpunkten 6 Monate (T2) und 4 Jahre (T3) später. Wir testeten
den CFS-D von KT und MT vs. AT auf explorative Überlegenheit (globales α-2-seitig
= 5%).
Ergebnisse:
126 BCa wurden in die Studie eingeschlossen, davon waren 65 randomisiert. 105 begannen
(T0), 84 beendeten die Interventionen (T1), 81 antworteten 6 Monate später (T2) und
79 nach 4 Jahren (T3). Eine explorative Analyse ergab eine Überlegenheit von MT vs.
AT zu T2 in Bezug auf den CFS-D (p[lt]0.05). Nach 4 Jahren zeigten 51,7% der MT, 38,9%
der KT und 33,3% der AT keine erhöhten Fatigue-Werte (CFS-D[lt]24).
Schlussfolgerungen:
Die multimodale und kombinierte Therapie bei rezidivfreien Brustkrebs-Patientinnen
mit CRF zeigten eine nachhaltige Langzeitverbesserung der Cancer-related Fatigue (gemessen
mit CFS-D) und eine explorative Überlegenheit von MT gegenüber AT nach 6 Monaten.
Eine konfirmatorische randomisiert kontrollierte Studie mit adäquater Fallzahl sollte
im nächsten Schritt durchgeführt werden.