Hintergrund:
Wie wirkt sich das Führungsverhalten von Vorgesetzten auf die Gesundheit der Beschäftigten aus? Diese Fragestellung wird mit Blick auf das aktuell dominierende Konzept der transformationalen Führung untersucht. Bisherige Befundintegrationen bündeln überwiegend Querschnittstudien. Da diese beide Merkmale (Führung & Gesundheit) zeitgleich messen, lassen sich darüber keine kausalen Effekte abbilden. In diesem qualitativen Review werden daher ausschließlich Längsschnittstudien berücksichtigt.
Methoden:
Eingeschlossen wurden Studien aus dem Arbeitskontext, die transformationale Führung und Gesundheit zu zwei unterschiedlichen Messzeitpunkten berichten. In einer systematischen Datenrecherche in fachspezifischen Datenbanken wurden 20 Dokumente aus den Jahren 2000 bis 2017 identifiziert, die Daten aus 15 Studien berichten. Die Effekte wurden differenziert in Bezug auf das psychische, physische und soziale Wohlbefinden der Beschäftigten ausgewertet.
Ergebnisse:
Für eine quantitative Befundintegration ist der Studienpool noch nicht ausreichend. Eine qualitative Zusammenfassung zeigt, dass die Mehrheit der Studien einen positiven Effekt der transformationalen Führung auf das psychische und soziale Wohlbefinden bestätigen. Inkonsistent sind die Befunde bezogen auf das physische Wohlbefinden. Aktuell werden noch Studien aus dem Jahr 2018 ergänzt, um zeitnah über eine Datenbasis zu verfügen, welche eine quantitative Befundintegration ermöglicht.
Schlussfolgerungen:
Die ersten Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich ein mitarbeiterzentrierter Führungsstil positiv auf einige der betrachteten Gesundheitsindikatoren der Beschäftigten auswirkt. Um differentielle Aussagen treffen zu können, bedarf es mehr Längsschnittstudien, die den Zusammenhang zwischen transformationaler Führung und der Gesundheit der Beschäftigten fokussieren. So können zudem moderierende/mediierende Variablen identifiziert werden, die das Verständnis des Zusammenhangs schärfen.