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DOI: 10.1055/s-0038-1667713
Herausforderung Diversität bei der Entwicklung und Evaluation von mobilen Gesundheits-Apps – eine deskriptive Analyse sozioökonomischer Merkmale von Testpersonen
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
03. September 2018 (online)
Hintergrund:
Die Entwicklung von Gesundheits-Apps ist primär angebotsgetrieben und weniger am tatsächlichen Bedarf in Prävention und Gesundheitsversorgung ausgerichtet. Bislang ist wenig über die an der Erprobung von Test-Versionen von Gesundheits-Apps beteiligten sozialen Gruppen bekannt. Im Rahmen dieses Beitrags wird beschrieben, welche sozio-ökonomischen Merkmale und Belastungen Personen aufweisen, die sich freiwillig für einen Probandenpool zur Testung von mobilen Gesundheits-Apps registriert haben.
Methoden:
Im Rahmen des BMBF-Projektes Personal Analytics wurden Daten zur Soziodemografie, zu Belastungen des täglichen Lebens und Belastungen durch Krankheiten von 134 Personen aus einem Probandenpool deskriptiv ausgewertet. Der Aufruf für den Probandenpool erfolgte im Januar 2017 über die Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Es wurden Probanden*innen gesucht, die bereit sind Erstversionen von mobilen Gesundheits-Apps zu testen und sich dazu befragen zu lassen.
Ergebnisse:
Von den Befragten (65% weiblich, im Mittel 59 Jahre) haben 52% das Abitur und nur ein sehr geringer Anteil hat keinen Schul- (1,5%) oder nur Hauptschulabschluss (7,5%). Vier Personen sind im Ausland geboren. Fast zwei Drittel der Haushalte erwirtschaftet ein Nettoeinkommen über 2.000 EUR. In nur 6,7% der Fälle liegt das Haushaltseinkommen unter einem Wert von 2.000 EUR. Durch den Alltag oder Krankheiten fühlen sich die Befragten wenig belastet (Range = 0 – 48 (0 – 40); MW = 8 (4); SD = 5,7 (4,5)).
Schlussfolgerungen:
Die Ergebnisse zeigen, dass die Testpersonen einen hohen sozio-ökonomischen Status aufweisen und in einem relativ geringen Ausmaß durch das alltägliche Leben und Erkrankungen belastet sind. Um die epidemiologische und gesundheitsökonomische Relevanz von Digital-Health-Anwendungen für die Prävention und Gesundheitsförderung zu verbessern, sollten künftig vulnerable Gruppen gezielter angesprochen und in die Entwicklung und Evaluation von mobilen Gesundheits-Apps eingebunden werden.