Thromb Haemost 1965; 14(03/04): 580-591
DOI: 10.1055/s-0038-1654891
Originalarbeiten — Original Articles — Travaux Originaux
Schattauer GmbH

Faktoren des fibrinoly tisch en Systems bei Leberkrankheiten[*]

J vandeLoo**
1   Medizinischen Klinik der Berufsgenossenschaftlichen Krankenanstalten »Bergmannsheil« Bochum (Prof. Dr. E. Fritze)
,
G Schmiesing
1   Medizinischen Klinik der Berufsgenossenschaftlichen Krankenanstalten »Bergmannsheil« Bochum (Prof. Dr. E. Fritze)
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 June 2018 (online)

Preview

Zusammenfassung

Bei 80 Leberkranken wurden Plasmin, Plasminogen und der sogenannte »Proaktivator« im Plasma bestimmt. Bei Kranken mit BLepatitis nnd Zirrhose ist gesteigerte spontane Plasminaktivität sowie deutliche Verminderung des »Proaktivators« nachweisbar, wogegen Plasminogen keine eindeutigen Veränderungen erkennen läßt. Bei akuter Hepatitis und akut-entzündlichen Stadien der Zirrhose ist der stärkste Abfall des »Proaktivators« zu messen, mit der Abheilung der Hepatitis geht ein langsamer Wiederanstieg parallel. Die normalen Proaktivatorwerte bei extrahepatischen Gallengangsverschlüssen sind möglicherweise als differentialdiagnostische Methoden zu verwerten.

Die gesteigerte fibrinolytische Spontanaktivität bei Leberkrankheiten wird auf die kombinierte Wirkung einer vermehrten Freisetzung von Gewebsaktivatoren und Verminderung des Antiplasmins bezogen. Die Verminderung des sogenannten »Proaktivators« ist wahrscheinlich nicht durch erschöpfende Aktivierung des Systems, sondern durch ungenügende Nachlieferung aus der Leber als Bildungsstätte des »Proaktivators« bedingt.

* In Auszügen vorgetragen anf der 70. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, Wiesbaden, 1964.


** Neue Anschrift : Medizinische Universitätsklinik, 5 Köln/Rh.