Zielsetzung:
Zur Vermeidung Fremdkörper assoziierter kurz- und langfristiger Komplikationen durch
Verwendung nicht resorbierbarer Netzmaterialien wurde ein neues synthetisches Netz
(SERYSYNTH®) mit einer mittleren Resorptionszeit von 7 Monaten im Vergleich zu einem
kurz resorbierbaren Vicrylnetz (6 Wochen) eingesetzt und die Komplikationsrate inklusive
der Rate an Implantatwechsel bzw. Explantation untersucht.
Materialien:
Zwischen 6/2016 und 2/2018 wurden insgesamt 104 Patientinnen mit ein- oder beidseitiger
NSM und sofortiger Implantatrekonstruktion operiert und die partiell subpektorale
Platzierung des Implantates jeweils mit einem resorbierbaren Netz (Vicrylnetz oder
SERYSYNTH® (monofile Fäden, Material Polidioxanon, Fa. Serag Wiessner) unterstützt.
Methoden:
42 Patientinnen (69 Mammae), erhielten ein SERYSYNTH Netz, 62 Patientinnen (102 Mammae)
ein Vicrylnetz im Rahmen der NSM und Sofortrekonstruktion. 19 Patientinnen aus der
Gruppe mit Vicrylnetz (19% der Mammae) und 4 Patientinnen aus der SERASYNTH- gruppe
(6% der Mammae) waren jeweils unilateral im Bereich der Rekonstruktion vorbestrahlt.
Ergebnisse:
Bei einem mittleren Follow up von 12 Monaten war bei den Patientinnen mit SERASYNTH
Netz kein Implantatwechsel oder Explantation erfolgt, in der Gruppe mit Vicrylnetz
war in 4% eine Explantation bzw. ein Implantatwechsel erfolgt und häufiger eine postoperative
interventionsbedürftige Entzündungsreaktion zu verzeichnen.
Zusammenfassung:
Insgesamt erweist sich im Rahmen der NSM mit implantatbasierter, netzunterstützter
Sofortrekonstruktion die Verwendung resorbierbarer synthetischer Netze als komplikationsarme
Möglichkeit zur subpektoralen Implantatplatzierung. Eine mittlere Resorptionszeit
sowie die Eigenschaften des speziell für die Brustrekonstruktion zugeschnittenen Netzes
aus monofilen Fäden scheinen hinsichtlich der Komplikationsrate vorteilhaft.