Thromb Haemost 1966; 15(01/02): 109-117
DOI: 10.1055/s-0038-1649415
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Schattauer GmbH

Agglutination und Adhäsivität der Thrombozyten nach körperlicher Belastung[*]

K Breddin
1   Aus der I. Medizinischen Universitätsklinik Frankfurt a. M. (Direktor: Prof. Dr. F. Hoff)
,
W Hach
1   Aus der I. Medizinischen Universitätsklinik Frankfurt a. M. (Direktor: Prof. Dr. F. Hoff)
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27 June 2018 (online)

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Zusammenfassung

Körperliche Belastung führte bei 7 gesunden Versuchspersonen zu einem Anstieg der Thrombozytenadhäsivität um 70,8% des Ausgangswertes (Mittelwert). Bei 10 Personen stieg nach der Belastung die Faktor-VIII-Aktivität im Mittel um 57% an. Es ist wahrscheinlich, daß es sich hierbei um die durch Adrenalin ausgelöste Aktivierung eines Plasmafaktors handelt, der mit dem von-Willebrand-Faktor identisch ist. Dieser »Adhäsivitätsfaktor« ist nicht identisch mit dem aktiven plättchenagglutinierenden Faktor, der sich im Plasma und im Serum von Patienten mit akuten Gefäßkrankheiten findet.

Nach körperlicher Belastung fand sich bei 22 von 23 Versuchspersonen kein Anstieg der Thrombozytenagglutination.

Die bisher verwendeten Methoden zur Messung der Plättchenadhäsivität zeigen sowohl Veränderungen der Haftneigung selbst als auch Änderungen der Aggregations- und Agglutinationstendenz an und sollten deshalb durch Verfahren ersetzt werden, die eine Unterscheidung zwischen diesen Mechanismen möglich machen.

*) Untersuchungen mit Unterstützung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft.