Fragestellung:
Die kombinierte orale Kontrazeption ist eine wirksame Verhütungsmethode sofern die
Einnahme nicht vergessen oder die Resorption aufgrund von Diarrhöe nicht beeinträchtigt
wurde. Frauen wird jedoch empfohlen jeden Monat eine mehrtägige Pause von 4 – 7 Tagen
zu machen. Zusätzlich werden häufig einzelne oder mehrere Tabletten vergessen, was
zu ungewollten Schwangerschaften führt. Deshalb soll die Sinnhaftigkeit des hormonfreien
Intervalls untersucht werden und die Auswirkung auf die Wirksamkeit, im Vergleich
zum Langzyklus.
Methodik:
Eine Analyse der verfügbaren Fachliteratur.
Ergebnisse:
Etwa 15 – 51% der Frauen vergessen eine bis drei Tabletten pro Zyklus. Insbesondere
jugendlichen Frauen passiert dies häufig. Wegen der regelmäßigen ärztlich empfohlenen
Einnahme-Pause von einigen Tagen führt das zusätzliche Vergessen der Einnahme zu Durchbruchs-Ovulationen
und potentiell ungewollten Schwangerschaften. Die Lösung ist entweder der Wechsel
auf eine Langzeitmethode (Spirale, Implantat) oder die Einnahme der ‚Pille‘ ohne Pause
im Langzyklus. Wenn es kein hormonfreies Intervall gibt, findet auch keine Follikelreifung
statt. In diesem Fall führt ein Vergessen der ‚Pille‘ nicht zu einer Durchbruchs-Ovulation,
selbst wenn die ‚Pille‘ mehrere Tage vergessen wurde, sondern höchstens zu einer Entzugsblutung.
In diesem Zusammenhang ist in Erinnerung zu rufen, dass das monatliche hormonfreie
Intervall von 4 – 7 Tagen keine biologisch/medizinische Grundlage hat, sondern ausschließlich
deshalb von Gregory Pincus eingeführt wurde, um die gesellschaftliche Akzeptanz der
Pille bei der Einführung 1960 zu erhöhen.
Schlussfolgerung:
Frauen, welche mit kombinierter hormoneller Kontrazeption verhüten sollten das hormonfreie
Intervall vermeiden und die ‚Pille‘/Ring/Pflaster im Langzyklus anwenden. Dies würde
nicht nur allfällige negative menstruations-assoziierte Symptome verhindern, sondern
auch die Wirksamkeit der Verhütung signifikant verbessern.