Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(05): A28
DOI: 10.1055/s-0038-1648279
Orale Posterpräsentationen
Onkologie & Senologie I: Freitag, 01.06.2018, 10:00 bis 11:30 Uhr
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kreatinin-Serumspiegel als neuer Prognoseparameter beim epithelialen Ovarialkarzinom

B Bergmeister
1   Ordensklinikum Linz,
,
L Gensthaler
1   Ordensklinikum Linz,
,
E Reiser
2   Universitätsklinik für Frauenheilkunde Wien
,
R Schwameis
1   Ordensklinikum Linz,
2   Universitätsklinik für Frauenheilkunde Wien
,
L Hefler
1   Ordensklinikum Linz,
,
C Grimm
2   Universitätsklinik für Frauenheilkunde Wien
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. April 2018 (online)

 
 

    Fragestellung:

    In mehreren Studien zeigte sich eine Assoziation zwischen erhöhten Kreatinin-Serumspiegel und einer schlechteren Prognose bei Patienten mit Kolon- und Prostatakarzinom. Ob erhöhte Kreatinin-Serumspiegel nur ein Surrogat-parameter für einen schlechten Allgemeinzustand sind und mit einer geringeren Tolerabilität der Therapie einhergehen oder unabhängig mit dem Krankheitsverlauf assoziiert sind, ist derzeit unklar. In der vorliegenden Studie wird der prognostische Wert des Kreatinin-Serumspiegels bei Patientinnen mit Ovarialkarzinom untersucht.

    Material und Methodik:

    In einer retrospektiven Kohortenstudie wurden aus dem Patientinnenkollektiv der Universitätsklinik für Frauenheilkunde Wien Daten von 498 Patientinnen mit epithelialem Ovarialkarzinom ausgewertet. Der Kreatinin-Serumspiegel wurde zusammen mit den kliniko-pathologischen Parametern und dem Überleben dieser Patientinnen evaluiert.

    Ergebnisse:

    Mittlere (Standardabweichung) Kreatinin-Serumspiegel bei Patientinnen mit epithelialem Ovarialkarzinom waren 0,84 (0,40)mg/dL. Erhöhte Kreatinin-Serumspiegel, d.h. Werte ≥1,2 mg/dL, wurden bei 22 (4,4%) Patientinnen gefunden. Bei den kliniko-pathologischen Parametern zeigte sich lediglich eine Assoziation zwischen erhöhtem Kreatinin-Serumspiegel und höherem Alter der Patientinnen. Sowohl in einer univariaten als auch in einer multivariaten (unter Einschluss aller etablierten Prognoseparameter) Überlebensanalyse zeigte sich der Kreatinin-Serumspiegel – neben dem Alter der Patientinnen, dem FIGO Stadium und dem postoperativen Resttumor – mit dem Gesamtüberleben der Patientinnen assoziiert (univariat: p < 0,001 bzw. multivariat: p = 0,03).

    Diskussion und Schlussfolgerung:

    Präoperativ erhöhte Kreatinin-Serumspiegel könnten neben präoperativem Albumin- und CRP-Serumspiegel einen einfach bestimmbaren unabhängigen Prognoseparameter beim Ovarialkarzinom darstellen.


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