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DOI: 10.1055/s-0038-1647215
Ernährung und Gestationsdiabetes mellitus – Quantitative Untersuchung der praktischen Umsetzung von Ernährungsempfehlungen
Publication History
Publication Date:
04 June 2018 (online)
Fragestellung:
Aufgrund der steigenden Prävalenz von Gestationsdiabetes mellitus (GDM) in Deutschland, rückt die Überprüfung des Erfolges der Ernährungstherapie zunehmend in den Fokus. GDM ist mit Kurz- und Langzeitfolgen für Mutter und Kind verbunden, weshalb eine adäquate Ernährungstherapie entscheidend ist.
Ziel der Studie war es, die Umsetzung von Ernährungsinterventionen bei GDM zu erfassen und zu prüfen, wie gut sie den Empfehlungen entsprechen.
Methodik:
Für die Pilotstudie wurde unter Berücksichtigung der S3-Leitlinie Gestationsdiabetes mellitus ein Fragebogen zur Erhebung des aktuellen Essverhaltens sowie der persönlichen Einschätzungen und Bewertungen zur Ernährungstherapie, wie Umfang oder erhaltene Unterstützung, erstellt. Die Datenerhebung erfolgte über vier Wochen in zwei diabetologischen Schwerpunktpraxen. Zur Auswertung diente die Statistiksoftware IBM® SPSS® Statistics.
Ergebnisse:
An der Befragung nahmen 30 Schwangere mit GDM in der 11. bis 39. Schwangerschaftswoche, 22 bis 41 Jahre alt, teil. Bei 55,2% der Frauen lagen präkonzeptionell Übergewicht oder Adipositas vor und 36,0% überschritten zum Erhebungszeitpunkt bereits die Empfehlung für die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft.
Den Befragten gelingt die Umsetzung von Ernährungsempfehlungen teilweise gut, wobei besonders die Bevorzugung von Vollkornprodukten ersichtlich wird. Die Einschränkung niedermolekularer Kohlenhydrate (64,0%), die Einschränkung der Kohlenhydratmenge insgesamt (16,0%) sowie deren gleichmäßige Verteilung über den Tag (12,0%) werden als problematisch empfunden.
Die Mehrheit der Befragten erreicht die Empfehlung von drei Portionen Gemüse (66,7%) und zwei Portionen Obst (63,3%) am Tag nicht, jedoch liegt der ermittelte Verzehr oberhalb der Ergebnisse der DEGS1-Studie für die entsprechende Altersgruppe. Fettarme Milch und Milchprodukte werden von 24,1% bevorzugt.
96,6% der Schwangeren bewerteten die Unterstützung im Rahmen der Ernährungstherapie sowie den Beratungsumfang positiv, 89,3% schätzen die persönliche Umsetzung der Ernährungstherapie als gut ein.
Schlussfolgerungen:
Eine praktische Umsetzung der Ernährungsempfehlungen gemäß der Leitlinie Gestationsdiabetes mellitus war erkennbar. Veränderungen im Ernährungsverhalten wurden festgestellt, doch besteht Potenzial, diese weiter zu verbessern, insbesondere durch eine stärkere Berücksichtigung der im Alltag auftretenden Probleme.
Disclosure of Interest:
None declared.
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