Rofo 2018; 190(S 01): S75
DOI: 10.1055/s-0038-1641465
Vortrag (Wissenschaft)
Uroradiologie/Urogenitaldiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Differenzierung von Nierensteinen in niedrig- und normal-Dosis-Protokollen in der Spektral-Detektor CT

N Große Hokamp
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
J Salem
2   Uniklinik Köln, Klinik für Urologie, Köln
,
J Holz
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
G Dervishi
2   Uniklinik Köln, Klinik für Urologie, Köln
,
M Ritter
3   Universitätsmedizin Mannheim, Klinik für Urologie, Mannheim
,
A Heidenreich
2   Uniklinik Köln, Klinik für Urologie, Köln
,
D Maintz
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
S Haneder
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
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Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Die Genauigkeit der Zusammensetzungsanalyse von Nierensteinen sollte für die Spektral-Detektor CT (SDCT) unter Verwendung von niedrig- und normal-Dosis Protokollen untersucht werden.

    Material und Methoden:

    180 Steine mit bekannter, durch Infrarot-Spektrometrie bestimmter Zusammensetzung wurden auf einem Spektral-Detektor CT (SDCT, IQon, Philips, Best, The Netherlands) untersucht. Die Untersuchung erfolgte bei 120 kVp je mit einem niedrig-Dosis Protokoll (LDP, 40 mAs) und einem normal-Dosis (NDP, 200 mAs), jeweils in einem CTDI von 2 und 10 mGy resultierend. Es erfolgte die Bildrekonstruktion von konventionellen CT Bildern (CI) sowie von virtuell monoenergetischen Bildern (VMI) von 40 und 200 keV. Spektral-Koeffizienten Bilder (SKI) wurden mittels Subtraktion beider VMI Bilder auf Voxel-Basis in MATLAB erstellt (Matlab R2017b, Mathworks Inc, USA). Es erfolgte die semi-automatische 3D-Segmentierung anhand eines Grenzwert-Algorithmus anhand der CI Daten auf einem offline-DICOM image Viewer (Horos, Bernex, Schweiz). Die so ermitteln Segmentierungen wurden auf das SKI übertragen und die Werte gemittelt. Die statistische Auswertung erfolgte durch ANOVA mit Tukey-HSD.

    Ergebnisse:

    Insgesamt wurden 73 Whewellit-, 13 Weddellit- 32 Brushit-, 19 Cystein-, 15 Struvit- und 28 Urat-Steine in die Analyse eingeschlossen. Die Steingröße schwankte zwischen 10.0 und 599.2 mm3. Anhand der Schwächung konnte nur zwischen kalzifizierten und nicht kalzifizierten Steinen unterschieden werden (p≤0.05). Anhand der SKI Werte konnten im NDP differenziert werden: Whewellit, Weddetlit – Brushit – Struvit, Cystein – Urat (p≤0.05; 95%-Konfidenzintervalle: 3.4 – 4.3//2.6 – 3.6//1.4 – 2.2//0.5 – 0.9). Im LDP gelang nur die Subdifferenzierung der kalzifizierten Steine nicht (Whewellit, Weddelit und Brushit; p = 0.6).

    Schlussfolgerungen:

    Der aus SDCT-Untersuchungen zu berechnende Spektral-Koeffizient erlaubt die Differenzierung von Nierensteinen unter Verwendung semi-automatischer Segmentierung auch unter Verwendung von niedrig-Dosis-Prokollen.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.