CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S276
DOI: 10.1055/s-0038-1640670
Poster
Otologie: Otology

Dehiszenzsyndrom des oberen Bogengangs – eine vergleichende Postmortem-Studie

JH Wagner
1   Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
,
P Mittmann
2   Unfallkrankenhaus Berlin/HNO-Klinik, Berlin
,
I Todt
2   Unfallkrankenhaus Berlin/HNO-Klinik, Berlin
,
R Seidl
2   Unfallkrankenhaus Berlin/HNO-Klinik, Berlin
,
AF Skulj
3   Unfallkrankenhaus Berlin/Radiologie, Berlin
,
S Mutze
3   Unfallkrankenhaus Berlin/Radiologie, Berlin
,
M Windgassen
4   Charité/Rechtsmedizin, Berlin
,
C Buschmann
4   Charité/Rechtsmedizin, Berlin
,
A Ernst
2   Unfallkrankenhaus Berlin/HNO-Klinik, Berlin
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung:

    Das Dehiszenzsyndrom des oberen Bogengangs (SCDS) ist durch die fehlende knöcherne Bedeckung des superioren Bogengangs gegen die mittlere Schädelgrube charakterisiert. Der diagnostische Goldstandard ist die hochauflösende Felsenbein-Computertomografie (CT). Die Diskrepanz zwischen radiologischem Ergebnis und der tatsächlichen anatomischen Situation kann zu falschen Schlussfolgerungen oder unnötiger (z.B. chirurgischer) Therapie führen. Diese Studie vergleicht daher postmortal angefertigte CT-Aufnahmen mit Autopsiebefunden.

    Methoden:

    Die 44 Felsenbeine von 22 nicht traumatischen Todesfällen wurden über einen Zeitraum von 3 Monaten (Januar bis März 2017) eingeschlossen. Eine Felsenbein-CT wurde durchgeführt, dann autoptisch die mittlere Schädelgrube dargestellt. Falls vorhanden wurde die SCDS dargestellt und vermessen. In allen Fällen wurden 3 vergleichbare Fotografien angefertigt (linkes Felsenbein, rechtes Felsenbein, Übersicht).

    Ergebnisse:

    In den Autopsien fanden sich bei 11% der Felsenbeine knöcherne Dehiszenzen, radiologisch war in 15% der Fälle eine Dehiszenz vermutet worden. Die Länge der Dehiszenzen erschien radiologisch größer als in der Autopsie nachgewiesen.

    Schlussfolgerungen:

    Die Diagnose eines SCDS erfolgt durch eine hochauflösende Felsenbein-CT gepaart mit klinischen Symptomen. Unsere Studie zeigt eine Diskrepanz zwischen radiologischen Befunden und dem tatsächlichen Vorhandensein einer Dehiszenz.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Dr. med. Jan H. Wagner
    Unfallkrankenhaus Berlin,
    Warener Str. 7, 12683,
    Berlin

    Publication History

    Publication Date:
    18 April 2018 (online)

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