Einleitung:
Sulfasalazin (SSZ) ist ein Hemmer des, für die Aufrechterhaltung hoher intrazellulärer
Glutathion Konzentrationen erforderlichen, xc-Cystin/Glutamat Antiporters. Wir und
andere Gruppen konnten zeigen, dass hohe intrazelluläre Glutathion Konzentrationen
mit der Chemotherapie Resistenz von Zelllinien aus Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Halsbereiches
(head and neck squamous cell carcinomas, HNSCCs) korrelieren. Im Folgenden untersuchten
wir die Empfindlichkeit von HNSCC Zelllinien auf SSZ. Methoden. HNSCC (UM-SCC-1, -3,
-4, -6, -14A, -22B, -27, UT-SCC-24A, -26A) Zelllinien und HaCaT Zellen wurden in Gegenwart
von 0 – 2000µM SSZ kultiviert, wonach sich FACS, Western blot (WB) und immunzytochemische
Untersuchungen anschlossen, wobei Antikörper gegen MAP-LC3β, p21CIP1/WAF1, p27KIP1
und β-Tubulin eingesetzt wurden. Ergebnisse. Bei 2000µM SSZ kam es bei allen 10 Zelllinien,
auch ohne gleichzeitige Gabe eines Chemotherapeutikums, in unterschiedlichem Maße
zum Zelltod, wohingegen dieser Effekt bei ≤200µM SSZ nicht nachweisbar war. Repräsentative,
auf SSZ unterschiedlich empfindliche, HNSCC Zelllinien (UM-SCC-1, -3, UT-SCC-26A)
und HaCaT Zellen wurden im Folgenden bei 0, 200, 650, 1100, 1550, 2000µM SSZ kultiviert,
wobei sich ein unterschiedliches Dosis-abhängiges Ansprechen auf SSZ zeigte mit Zunahme
von p21CIP1/WAF1 und MAP-LC3β als auch von Zellen in der subG1 Phase (= tote Zellen)
des Zellzyklus sowie einer paradoxen Abnahme von p27KIP1. Schlussfolgerungen. SSZ
alleine, auch ohne die simultane Gabe eines Chemotherapeutikums, hemmt das HNSCC Tumorzellwachstum
in vitro, was in Verbindung stehen kann mit dem in Tumorzellen vorherrschenden hohen
zytotoxischen Stress, welcher durch intrazelluläres Glutathion kompensiert werden
kann.