Open Access
CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S144
DOI: 10.1055/s-0038-1640210
Abstracts
Onkologie: Oncology

HLA-I und PD-L1-Expression in Oropharynxkarzinomen – Beeinflussung des Überlebens durch Immune-Escape?

N Würdemann
1   HNO Uniklinikum Gießen, Gießen
,
C Wittekindt
2   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-Hals-Chirurgie, Gießen
,
SJ Sharma
2   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-Hals-Chirurgie, Gießen
,
AB Schubotz
2   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-Hals-Chirurgie, Gießen
,
S Gattenlöhner
3   Institut für Pathologie, Gießen
,
ES Gültekin
4   Institut für Oralpathology, Ankara, Türkei
,
A Lechner
5   Hals-, Nasen-, Ohren-Klinik, Köln
,
A Quaas
6   Institut für Pathologie, Köln
,
S Wagner
2   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-Hals-Chirurgie, Gießen
,
JP Klußmann
2   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-Hals-Chirurgie, Gießen
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung:

    Bei der Entstehung von Oropharynxkarzinomen (OPSCC) spielen humane Papillomviren (HPV) zunehmend eine Rolle. Insbesondere die Balance zwischen einer Immunantwort und der Dämpfung des Immunsystems kann über Progress/Regress einer Krebserkrankung entscheiden. Ziel dieser Arbeit war es, die Bedeutung einer aberranten HLA I (Human Leucocyte Antigen I)-, sowie PD-L1 (Programmed Death-Ligand 1)-Expression auf der Oberfläche oropharyngealer Tumorzellen im Abhängigkeit vom HPV-Status zu untersuchen.

    Methoden:

    FFPE Gewebeproben von 207 Patienten mit OPSCC wurden zur Erstellung eines Tissue Micro Array verwendet. Schnitte dieses Arrays wurden immunhistochemisch angefärbt, die HLA I- sowie die PD-L1-Expression bestimmt und in Korrelation zu klinischen Daten statistisch ausgewertet.

    Ergebnisse:

    HLA I-Marker wurde in HPV-assoziierten, im Gegensatz zu HPV-negativen OPSCC, signifikant seltener exprimiert (47% vs. 73%, p = 0,005). Bezüglich des Überlebens bestand in Abhängigkeit der HLA I-Expression kein signifikanter Unterschied (p = 0,267) in der Gesamtkohorte. Die 5-Jahres-Überlebensrate von Patienten mit OPSCC und PD-L1 Expression war signifikant besser gegenüber solchen ohne PD-L1-Expression (62% vs. 33%, p = 0,001). Ein positiver HPV-Status war signifikant häufiger mit einer Expression von PD-L1 assoziiert (73% vs. 33%, p < 0,001), diese hatte jedoch keinen signifikanten Einfluss auf das Outcome dieser Patientengruppe.

    Schlussfolgerung:

    In HPV-assoziierten OPSCC konnte eine Reduktion der HLA I-Expression sowie eine erhöhte PD-L1-Expression nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse sprechen für ein immunsuppressives Umfeld, welches durch die Virusassoziation des Tumors entstehen könnte.


    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Dr. Nora Würdemann
    HNO Uniklinikum Gießen,
    Klinikstr. 33, 35392,
    Gießen

    Publication History

    Publication Date:
    18 April 2018 (online)

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