Hintergrund:
Prognostische Präzision ist zur Definition einer optimalen Therapie essentiell. Die
TNM 2017 (AJCC/UICC TNM-Staging Version 8) definiert die N-Kategorie (bei N+) und
das Staging von p16+ Oropharynxkarzinomen (OSCC) neu.
Methoden:
In einer Kohorte von 105 p16+ UICC III-IVB OSCC Patienten mit vollständiger Information
zu extrakapsulärer Extension (ECE) wurde die prognostische Genauigkeit der TNM 2017
retrospektiv geprüft. ECE-abhängiges tumorspezifisches (TSS) und Gesamtüberleben (OS)
wurden in Kaplan-Meier- und Cox Regressionsanalysen (multivariate Proportional Hazard-Modelle)
untersucht.
Ergebnisse:
92/105 (87,6%) OSCC waren N+ (13 N0); 62/92 (67%) hatten ECE und 30/92 (33%) nicht.
In den Stadien (TNM 2010) III/IVA/IVB waren 11/92 (12%), 78 (85%) und 3 (3%) OSCC.
TNM 2017 klassifiziert 36/92 (39,1%; III/IVA: 10/26) OSCC in Stadium I, 26 (28,3%;
III/IVA/IVB: 1/24/1) in II und 30/92 (32,6%; IVA/IVB: 28/2) in III. Die mittlere Anzahl
von N+ bei ECE+ vs. ECE- (5,0, Konfidenzintervall [CI] 95% 3,8 – 6,4, Median 4 vs.
2,4, CI 95% 1,8 – 2,9, Median 2) unterschied sich signifikant (p = 0,0007). Nach Kaplan-Meier
Schätzungen diskriminiert TNM 2017 UICC I, II und III nicht exakt (mittleres OS 54,5,
73,4, und 45,0; medianes OS 64,7, nicht erreicht, und 41,1 Monate). ECE beeinflusst
OS und TSS signifikant (p = 0,019, p = 0,05), und besseres OS in UICC II war durch
ungleiche Verteilung von N+ und ECE bedingt. ECE ist entsprechend multivariater Cox
Modelle ein unabhängiger Prädiktor für vermindertes OS (Hazard Ratio, HR = 5,81, CI
95% 1,76 – 19,23; p = 0,004) und TSS (HR = 5,71, CI 95% 1,03 – 31,25; p = 0,046).
Schlussfolgerung:
ECE ist auch für p16+ OSCC ein relevanter prognostischer Faktor, beeinflusst das Überleben
von p16+ OSCC Patienten und sollte deshalb im Staging berücksichtigt werden.