Ziel & Methoden:
Zur Identifikation von Proteinen mit unterschiedlichem Expressionsmuster in HPV+ und
HPV- HNSCC in einem offenen, nicht voreingenommenen experimentellen Ansatz wurden
entsprechende OPSCC mit ähnlichen Charakteristika sowie HPV+ und HPV- HNSCC Zelllinien
massenspektrometrisch verglichen.
Ergebnisse:
Insgesamt konnten aus Tumorgewebe 2051 und aus Zelllinien 3262 Proteine identifiziert
werden. Wie erwartet wurde der HPV-Surrogatmarker p16 entweder ausschließlich (Tumoren)
oder mit weit höherer Expression (Zelllinien) in HPV+ Proben nachgewiesen. Eine Random
Forest Analyse identifizierte 24 im Tumorgewebe unterschiedlich exprimierte Proteine.
Die Hälfte davon kann 3 funktionellen Gruppen zugeordnet werden: 1) Regulatoren des
Zytoskeletts, 2) Replikative Helikasen und 3) Proteine der Kernmembran und Lamina.
Zudem wurde eine Komponente mehrerer Chromatin-Remodeling-Komplexe und vorgeschlagener
Faktor erhöhter Strahlensensitivität auf höherem Level in HPV+ HNSCC detektiert. Erwähnenswert
ist zudem, dass nur 2 der 24 identifizierten Proteine in HPV- Tumoren erhöht vorlagen.
Vorläufige Analysen des Zelllinienvergleichs bestätigen einige der o.g. Ergebnisse
zeigen z.T. jedoch auch klare Divergenzen (z.B. gleiche Expression der replikative
Helikasen).
Schlussfolgerungen:
Es konnten mehrere Unterschiede zwischen HPV+ und HPV- HNSCC identifiziert werden,
von denen einige bezüglich ihrer möglichen mechanistischen Rolle oder translationaler
Relevanz, z.B. als prognostische oder prädiktive Marker mittels in-vitro- und TMA-Analysen
weiter untersucht werden. Auch die generelle Eignung von Zellkulturmodellen und die
Frage in welchen Aspekten diese das Verhalten und die Charakteristika von Tumoren
korrekt reflektieren soll Gegenstand weiterer Untersuchungen sein.