Gemäß §21 SGB V besteht der gesetzliche Auftrag, die zahnmedizinische Gruppenprophylaxe
in Deutschland einer regelmäßigen Erfolgskontrolle zu unterziehen. Die DAJ kommt dieser
Vorgabe nach, indem sie im Abstand von mehreren Jahren Epidemiologische Begleituntersuchungen
zur Gruppenprophylaxe in Auftrag gibt. Im Jahre 2016 wurden diese umfangreichen Erhebungen,
die zu großen Teilen durch den Öffentlichen Gesundheitsdienst durchgeführt wurden,
zum sechsten Mal in Folge ins Werk gesetzt. Im Auftrag der DAJ wertete ein Team um
Herrn Prof. Dr. Christian Splieth aus Greifswald bundesweite Untersuchungsdaten 6
– 7-Jähriger und 12-jähriger Schulkinder sowie erstmalig 3-jähriger Kitakinder aus,
um den Status Quo und die Entwicklung der Mundgesundheit deutscher Kinder zu ermitteln.
Insgesamt wurden mehr als 200.000 Kinder in die Untersuchungen einbezogen, die nach
den „Empfehlungen zur standardisierten Gesundheitsberichterstattung für die Zahnärztlichen
Dienst im Öffentlichen Gesundheitsdienst“ durchgeführt worden waren und die erstmalig
auch Initialläsionen berücksichtigt hatten.
Ziel der DAJ war die Erhebung repräsentativer Daten auf Ebene der einzelnen Bundesländer
sowie die Erlangung repräsentativer Aussagen über den Mundgesundheitsstatus deutscher
Kinder auf der Bundesebene.
Die Befunde zeigen auf, dass die ungebrochen positive Entwicklung der Gesundheit des
bleibenden Kindergebisses sich im Milchgebiss des Klein- und Kita-Kindes nicht widerspiegelt:
Hier verweisen die Ergebnisse auf deutlichen Handlungsbedarf, ebenso im Hinblick auf
Konzepte, die der Polarisation des Kariesgeschehens Rechnung tragen.
Die DAJ wertet die Studienergebnisse vor dem Hintergrund des Forschungsstandes aller
in die Gruppenprophylaxe involvierten Disziplinen – Zahnmedizin, Kindheits-, Sozial-,
Gesundheits- und Kommunikationswissenschaften – aus. Erste Empfehlungen für die Weiterentwicklung
der Zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe in Deutschland, die aus diesem Prozess resultieren,
werden vorgestellt.