The Nuclear Medicine Division and 30 other groups at the University of Hannover School
of Medicine are taken as examples to describe the diagnostic, therapeutic and research
uses of radioactivity and the effectiveness of the associated radiation protection.
The evolution of radiation exposures of 520 employees followed over the last six years
and the methods used for the disposal of radioactive waste are explained. The adaptation
of protective measures to individual and, in particular, specific working conditions
has led to approximately 90% of all exposures remaining under the detection limit
of the personal dosimeters during the entire observation period. Only a few people
contributed to the collective radiation dose. In 1990, the average annual dose equivalent
among personnel in the Nuclear Medicine Division was 0.12 mSv/person. By the installation
of facilities for the storage of isotopes with short half-lives and of filters in
the air circulation system, environmental contamination could be held much below the
legal limits. Combustible and liquid waste containing radionuclides with long half-lives
such as tritium and 14 C had to be disposed of separately. However, they were a small fraction of the total
radioactivity used.
Zusammenfassung
Am Beispiel der nuklearmedizinischen Abteilung und 30 weiteren Arbeitsgruppen der
Medizinischen Hochschule Hannover wird der Umgang mit offenen radioaktiven Stoffen
und die Effizienz des Strahlenschutzes in den verschiedensten Bereichen der Diagnostik,
Klinik und Forschung erläutert. Ferner wird die Entwicklung der Personendosen von
520 überwachten Personen in den letzten 6 Jahren aufgezeigt und über die an der MHH
praktizierten Entsorgungsmethoden radioaktiver Klinikabfälle berichtet. Geeignete,
den jeweiligen Arbeits- bedingungen der Nutzer angepaßte Strahlenschutzmaßnahmen führten
zur deutlichen Reduktion der Personaldosen. Etwa 90% aller überwachten Personen im
gesamten Überwachungszeitraum hatten keine oberhalb der unteren Nachweisgrenze der
verwendeten Personendosimeter liegenden Dosen erhalten. Nur wenige Personen trugen
überhaupt zur Kollektivdosis bei. Die höchsten Individualdosen wurden 1985/1987 bei
jeweils einem Exponierten am Zyklotron und im Heißen Labor mit 3,6 mSv/Jahr (7,2%
des zulässigen Grenzwertes) registriert. Es sind Ausnahmewerte. 1990 betrug die mittlere
jährliche Äquivalentdosis von beruflich strahlenexponierten Personen in der Nuklearmedizin
der MHH 0,12 mSv/Per- son. Die medizinische Anwendung offener radioaktiver Stoffe
belastet die Umwelt nur in sehr geringem Maße, da es durch Installation von Abklinganlagen,
Einbau von Filteranlagen in Abluftsystemen als auch durch Abklingenlassen der meist
kurzlebigen radioaktiven Abfälle nicht nur möglich ist, für alle Entsorgungspfade
der Klinik Abgabewerte unterhalb der Grenzwerte der Strahlenschutzverordnung zu erreichen,
sondern darüber hinaus die Abgabewerte auch weiter zu minimalisieren. Brennbare, flüssige
Abfälle der In-vitro-Diagnostik, die mit längerlebigen Radionukliden wie 3 H und 14 C kontaminiert sind, müssen allerdings fremdentsorgt werden. Dieser Aktivitätsanteil
ist jedoch gering.