Zusammenfassung
Pathologische EEG-Befunde werden in Allgemeinveränderungen, regionale Verlangsamungen
und epilepsietypische Potenziale unterteilt. Anhand des EEGs ist keine Unterscheidung
zwischen einer funktionellen Störung und einer mit morphologischem Korrelat möglich.
Viele Veränderungen sind als unspezifisch einzuordnen, wobei die Kenntnis der Klinik
essenziell für die Einordnung ist. Bei der ätiologischen Abklärung allgemeiner Entwicklungsstörungen
im Säuglingsalter kann das EEG diagnostische Hinweise auf zugrunde liegende epileptische
Enzephalopathien geben. Bei älteren Kindern können EEG-Befunde in Einzelfällen weiterhelfen.
Beispielhaft seien EEG-Veränderungen bei Kindern mit Angelman-Syndrom oder Lissenzephalie
genannt. Bei Verdacht auf progrediente Erkrankungen mit Entwicklungsstillstand oder
Rückschritten sollte zumindest einmalig ein Schlaf-EEG angestrebt werden. Bei Kindern
mit Verhaltensauffälligkeiten oder (Bewegungs-) Stereotypien wie sie häufig bei geistiger
Behinderung beobachtet werden, sind diese Symptome nur in Einzelfällen epileptisch
bedingt. Hier kann das EEG eine Bestätigung der klinischen Einschätzung liefern.
Summary
The different types of EEG abnormalities consist of general and regional slowing and
epileptiform discharges. EEG findings do not allow a differentiation between pure
functional features and morphological substrates. Most findings are non-specific.
Specific findings consist of suppression burst pattern or hypsarrhythmia in babies
and toddlers with epileptic encephalopathy. Some children with other neurodevelopmental
diseases also show distinct findings like in Angelman syndrome or lissencephaly. Children
with suspected progressive neurodegenerative disorders should have at least one sleep
EEG recording for detection of massive activation of epileptiform discharges during
sleep. Behavioral abnormalities in children with mental retardation are hardly ever
of epileptic origin. An EEG recording might reassure the clinical impression.
Schlüsselwörter
EEG - Entwicklungsstörung - geistige Behinderung
Keywords
EEG - mental retardation - developmental delay