Kinder- und Jugendmedizin 2009; 9(07): 393-399
DOI: 10.1055/s-0038-1629028
Allergologie
Schattauer GmbH

Anaphylaxie im Kindes- und Jugendalter

Symptome, Auslöser und TherapieAnaphylaxis in children and adolescentssymtoms, triggers and treatment
S. Hompes
1   Klinik für Dermatologie und Allergologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin
,
K. Beyer
2   Klinik für Pädiatrie m. S. Immunologie und Pneumologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin
,
A. Köhli
3   Allergologie, Universitätskinderkliniken Zürich
,
K. Nemat
4   Klinik und Poliklinik für Kinder- u. Jugendmedizin, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der TU Dresden
,
K. Scherer
5   Allergologische Poliklinik, Dermatologische Klinik, Universitätsspital Basel
,
L. Lange
6   Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin, St. Marien-Hospital Bonn
,
E. Rietschel
7   Klinik und Poliklinik für Kinder und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Köln
,
T. Reese
8   Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Mathias-Spital Rheine
,
M. Worm
1   Klinik für Dermatologie und Allergologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin
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Publication History

Eingereicht am: 16 July 2009

angenommen am: 20 July 2009

Publication Date:
27 January 2018 (online)

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Zusammenfassung

Das Anaphylaxie-Register erfasst anaphylaktische Reaktionen von Kindern und Erwachsenen im deutschsprachigen Raum. Die Erhebung erfolgt mittels eines passwortgeschützten Online-Fragebogens durch allergologische Zentren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es werden schwere Reaktionen mit pulmonalen und/oder kardiovaskulären Symptomen erfasst. In der vorliegenden Arbeit wurden 197 gemeldete Reaktionen von Kindern und Jugendlichen ausgewertet. Die häufigsten Auslöser von schweren allergischen Reaktionen bei Kindern und Jugendlichen sind mit 58 % die Nahrungsmittel, hier waren als Auslöser die Erdnüsse am häufigsten vertreten. Die Notfallbehandlung erfolgte bei 50 % der betroffenen Kinder primär in einer Klinik oder durch den Notarzt, bei 19 % wurde sie durch die Betroffenen selbst, Angehörige oder eine weitere Person durchgeführt. Die am häufigsten verwendeten Medikamente in der Notfallsituation waren Antihistaminka (68 %) und Kortikosteroide (65 %), während Adrenalin nur in 18 % der Fälle eingesetzt wurde. Diese Zahlen zeigen, dass Nahrungsmittel die häufigsten Auslöser für schwere allergische Reaktionen im Kindesalter sind und unterstützen die Notwendigkeit von Schulungen für Ärzte und Patienten bzw. deren Eltern im Umgang mit Anaphylaxie.

Summary

The anaphylaxis-register collects data of anaphylactic reactions of children and adults in German speaking countries. By a passwordcontrolled internet-based-questionnaire, which is used by allergy centres in Germany, Austria and Switzerland, the data is aquired. Only severe reactions with pulmonary and/or cardiovascular symptoms are registered. We report on data from 197 cases registered and analyse the elicitation factors and medical care. Our data shows that the most common trigger of anaphylaxis in children and adolescents is food with 58 %. 50 % of the registered cases were treated in the hospital or by emergency medical care, in 19 % of the cases the treatment was performed by the patients themselves, family members or other people. The most common used drugs in an emergency were antihistamines (68 %) and corticosteroids (65 %), whereas adrenaline was used in 18 %. These data show that food allergens are the most common trigger of severe allergic reactions in children and adolescents. It indicates the need of educational programmes for patients and their doctors.