Einleitung: Das Pulmonalarterien Banding wird in der Literatur als innovative Strategie zur Unterstützung
des linken Ventrikels bei DCMP als Brigde to Transplant oder Recovery vorgeschlagen.
Wir berichten über die Anwendung dieses Verfahrens ergänzt durch Erhaltung fetaler
Shuntverbindungen und medikamentöser Therapie bei einem Kind mit schwerster bereits
intrauteriner Herzinsuffizienz.
Fallvorstellung: Wegen Hydrops fetalis, bei massiv dilatiertem linken Ventrikel, erfolgte die Sectio
caesaria in der 36 SSW. Das Geburtsgewicht des Knaben betrug 3,370 g (vor Drainage
der beidseitigen Pleuraergüsse), die Länge 51cm. Zur Entlastung des linken Ventrikels
wurde eine interventionelle Erweiterung des Vorhofseptums durchgeführt, sowie der
Ductus arteriosus mittels PgE1 und somit die fetale Zirkulation aufrechterhalten.
Am 11. Lebenstag wurde bei beginnender Lungenüberflutung ein bilaterales Pulmonalarterien-Banding
angelegt. Nach Überwindung einer Sepsis am 31. Lebenstag wurde der Ductus mittels
Stentimplantation dauerhaft offengehalten. Innerhalb von 3 Wochen zeigte sich echokardiographisch
ein Septumshift nach links und eine Regredienz der LV-größe und gebesserte Funktion.
Nach 2 Jahren heimatnaher Betreuug erfolgte die Wiedervorstellung in unserer Klinik.
Der Knabe zeigte eine normale psychomotorische Entwicklung, Gewicht und Größe lagen
an der 29. bzw. 21. Perzentile. Die Sättigung an der oberen Extremität betrug 90%,
an der unteren 80%. In der HKU wurden normale enddiastolische Drücke in beiden Ventrikeln
dokumentiert, nach der interventionellen Ballondilatation beider PAB´s wurde der Ductusstent
mittels Ballon probeokkludiert. Hierbei kam es zu keinem Abfall des HZV. Echokardiographisch
war der LV normal groß, der Druck im RV systemisch. Der Biopsiebefund ist zum Zeitpunkt
der Abstracterstellung noch ausständig. Abhängig davon ist als nächster Schritt eine
weitere Dilatation der PAB´s und ein interventioneller Verschluss des Ductusstents
geplant.
Schlussfolgerung: Das bilaterale PAB und Stenten des Ductus arteriosus bei neonataler DCMP führt zu
einer Volumenentlastung des LV und durch die Interaktion mit dem RV zu einer Verbesserung
der LV Funktion. Dadurch konnte bei unserem Patienten eine normale psychomotorische
Entwicklung erzielt werden. Dieses Verfahren eignet sich somit als Bridgingverfahren
bei schwerer neonataler DCMP zu einer späteren Transplantation oder im günstigsten
Fall der vollständigen Erholung.