Arthritis und Rheuma 2009; 29(02): 101-107
DOI: 10.1055/s-0037-1620151
Kinder- und Jugendrheumatologie
Schattauer GmbH

Die juvenile Arthritis im Erwachsenenalter

Juvenile idiopathic arthritis in adulthood
E. Seipelt
1   Rheumaklinik Berlin Buch, Immanuel Krankenhaus, Berlin
,
M. Niewerth
2   Deutsches Rheuma-Forschungszentrum, Berlin, Forschungsbereich Epidemiologie
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Publication Date:
22 December 2017 (online)

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Zusammenfassung

Obwohl sich die Prognose der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) in den vergangenen Jahren deutlich verbessert hat, sind die Langzeitkonsequenzen nach wie vor gravierend. Die JIA bleibt oft bis ins Erwachsenenalter aktiv, d. h. jeder zweite Betroffene hat noch eine aktive Erkrankung und muss mit Schmerzen und Funktionsbeeinträchtigungen im Alltag zurechtkommen. Ähnlich viele Patienten zei-gen z. T. schwere Gelenkdestruktionen. Das schränkt die Betroffenen in ihrer sozialen Teilhabe ein, ihre Lebensqualität ist oft deutlich beeinträchtigt. Anhaltende Krankheitsaktivität oder -folgen erfordern deshalb eine Fort-führung der fachgerechten Betreuung über das Jugendalter hinaus, was zu einem gegebenen Zeitpunkt den Betreuungswechsel zum internistischen Rheumatologen bedeutet. Aus unterschiedlichen Gründen realisieren diesen Wechsel aber nicht alle Patienten. An der Schnittstelle zwischen Kinder- und Erwachsenenrheumatologie scheint ein Großteil der jungen Erwachsenen mit noch aktiver JIA unterversorgt zu sein.

Summary

Although the prognosis of juvenile idiopathic arthritis has improved over the last decade, the disease is still associated with substantial long-term consequences. JIA often persists into adulthood. Approximately half of all patients continue to have detectable inflammation in adulthood, and therefore have to cope with pain and functional impairments in daily life. A similar proportion of patients develop joint destructions. That results in impairments of social participation and restrictions in patients´ quality of life. Continuation of health care beyond adolescence is, therefore, necessary. For different reasons however only half of all patients with ongoing active disease are successfully transferred to an adult rheumatologist. Deficits in health care provision are the consequence, especially for those young people not remaining under specialised care.