Osteologie 2010; 19(04): 325-331
DOI: 10.1055/s-0037-1619958
Knochentumoren II
Schattauer GmbH

Fibröse Läsionen des Knochens

Fibrous lesions of the bone
B. Habermann
1   Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg Universität Mainz
,
M. Tonak
1   Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg Universität Mainz
,
A. A. Kurth
1   Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg Universität Mainz
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eingereicht: 10 October 2010

angenommen: 12 October 2010

Publication Date:
30 December 2017 (online)

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Zusammenfassung

Fibröse Läsionen des Knochens zeigen eine relative Häufigkeit mit einer hohen Dunkelziffer, da sie oftmals klinisch stumm verlaufen. Sie können in gutartige und bösartige Läsionen unterteilt werden. Die malignen Veränderungen gehören zu den äußerst seltenen tumorähnlichen Läsionen des Knochens. In dieser Arbeit soll vor allem auf die fibröse Dysplasie in ihrer monoostotischen und polyostotischen Verlaufsform eingegangen werden. Zu der fibrösen Dysplasie wird auch die osteofibröse Dysplasie “Campanacci” gezählt, die sich fast ausschließlich an der Tibia manifestiert. Zu den häufigsten tumorähnlichen Veränderungen des Knochens überhaupt zählt das nicht-ossifizierende Fibrom sowie der fibröse Kortikalisdefekt. Die Diagnose kann in den meisten Fällen schon anhand der charakteristischen Röntgenbilder gestellt werden. Während das nichtossifizierende Fibrom keiner Therapie bedarf, kann es bei der fibrösen Dysplasie, vor allem bei der polyostotischen Verlaufsform, zu einer ausgeprägten Deformierung und zu Ermüdungsfrakturen kommen, so dass in diesen Fällen eine Operation indiziert ist. Die Prognose ist fast immer gut, eine maligne Entartung wird bei der fibrösen Dysplasie nur selten beschrieben.

Summary

Fibrous lesions of the bone are common entities with a high estimated number of unknown cases. Most of the lesions are clinically unapparent. They can be seperated in benign and malign lesions. Malign lesions belong to the scarcest tumours of the bone. This paper shall mainly reflect the monoostotic and polyostotic fibrous dysplasia. Belonging to fibrous dysplasia, the osteofibrous dysplasia Campanacci manifests itself solely at the tibia. The most common tumour-like lesions are the non-ossifying fibroma and the fibrous cortical defect. In most of the cases the x-ray show characteristic changes which allow a diagnosis of the lesion. The therapy ist individual because of the multiple changes in polyostotic fibrous dysplasia and needs a lot of improvisation. Malignancy after primarily benign fibrous lesions of the bone is rare.