Kinder- und Jugendmedizin 2005; 5(06): 316-320
DOI: 10.1055/s-0037-1617878
Entwicklungshilfe
Schattauer GmbH

„Ärzte für die Dritte Welt”

Ambulanzversorgung in den Slums von Dhaka (Bangladesh)„German Doctors”Medical aid projects in the slums of Dhaka (Bangladesh)
Matthias K. Bernhard
1   Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche (Direktor: Prof. Dr. med. W. Kiess)
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Publikationsverlauf

Eingegangen: 21. Februar 2005

angenommen: 18. März 2005

Publikationsdatum:
11. Januar 2018 (online)

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Zusammenfassung

Bangladesh ist eines der ärmsten Länder der Welt. Bevölkerungswachstum, wirtschaftliche und politische Miseren sowie Korruption führten zu einem Anstieg der Slumbewohner in der Hauptstadt Dhaka auf mittlerweile 5 Millionen Menschen. Seit 1989 engagiert sich das ausschließlich spendenfinanzierte Komitee „Ärzte für die Dritte Welt” in den Slums von Dhaka. Neben allgemeinmedizinischer Ambulanztätigkeit in Rahmen von ehrenamtlichen 6-Wochen-Einsätzen deutscher Ärztinnen und Ärzte wurden Schulen, Latrinen und Wasserpumpen gebaut. Im Dezember 2004 und Januar 2005 wurden die Patienten über sechs Wochen hinsichtlich Alter, Geschlecht und Krankheit erfasst. über 50% der Patienten sind Kinder und Jugendliche. Im Vordergrund stehen Atemwegserkrankungen, aber vor allem auch Wurminfektionen und Hautinfektionen spielen eine sehr große Rolle.

Die langjährige gesundheitliche Betreuung und soziale Unterstützung der Menschen in den Projekten reduziert erfolgreich Infektionskrankheiten und schwere Mangelernährung. Durch die Schulbildung eröffnet sich jungen Frauen und Männern die Chance, einen Ausweg aus dem Teufelskreis der Armut zu finden.

Summary

Bangladesh is one of the world’s poorest countries. Overpopulation, economical and political problems and corruption are the leading causes that the slum population of the capital Dhaka increased to 5 million people. Since 1989 the committee “German Doctors” („Ärzte für die Dritte Welt”) works in the slums of Dhaka. German doctors volunteer in the medical aid programme in 6-weeks rotation. Furthermore, schools, latrines and water pumps were built in the slums. In December 2004 and January 2005 the patients were analyzed for age, sex and disease. More than 50% of the patients are infants and children. They suffer mainly from respiratory infections, worm infections and dermatological disorders. The long-term health care and social support reduce infectious diseases and severe malnutrition. School education enables young women and men to leave the vicious circle of poverty.