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DOI: 10.1055/s-0037-1607006
Die Bedeutung des isolierten, kurzen Femurs < 5. Perzentile für das kindliche Outcome und die Gewichtsschätzung ante partum
Authors
Publication History
Publication Date:
14 September 2017 (online)
Problemstellung:
Die fetale Femurlänge zählt zu den 3 etablierten Grundparametern für die fetale Gewichtsschätzung. Eine isolierte Femurlänge < 5. Perzentile kann im zweiten Trimenon ein frühes Hinweiszeichen für eine IUGR oder einen SGA-Feten sein. Bei Feten mit einer Femurlänge < 5. Perzentile wird vermutet, dass die gängigen Formeln zur Gewichtsschätzung systematisch zu leicht schätzen.
Patienten und Methode:
Es wurden retrospektiv Daten von 2231 Patientinnen ausgewertet, die im Zeitraum von 2010 – 2012 am Universitätsklinikum Jena entbunden wurden. Ausgeschlossen wurden Mehrlinge und Totgeburten. Die biometrischen Daten der Feten wurden jeweils mit verschiedenen etablierten Formeln berechnet. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Bland-Altman Plot und Bestimmtheitsmaß.
Ergebnis:
Von 2231 Patientinnen hatten 80 Feten mit einem Femur < 5. Perzentile. 33 davon waren SGA-Kinder < 10. Perzentile (41,3%), 17 (52%) der SGA-Kinder waren Frühgeborene. Beides ist signifikant höher als im Gesamtkollektiv. Der Vergleich der Formel zur Gewichtsschätzung zeigt, dass Hadlock III und Ott das fetale Gewicht am genauesten schätzen. Dies galt sowohl im Gesamtkollektiv, als auch bei SGA-/IUGR-Kindern. Zu den „ungenauesten“ Formeln zählten die von Schillinger und Hansmann. Die Vermutung, dass die gängigen Formeln das Gewicht bei Feten mit kurzem Femur systematisch unterschätzen bestätigt sich nicht.




Schlussfolgerung:
Wir können bestätigen, dass eine Femurlänge < 5% bei Feten ist mit einer signifikant höheren Rate an Frühgeburten und SGA-Kindern assoziiert ist. Diese Schwangerschaften sollten engmaschig kontrolliert werden. Die Gewichtsschätzung mit den üblichen Formeln (besonders nach Hadlock III) zeigt keine relevanten Abweichungen, diese können demzufolge auch in diesem Kollektiv mit den bekannten Grenzen genutzt werden.





