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DOI: 10.1055/s-0037-1606926
Zur sonografischen Klassifikation der Leberhämangiome
Publication History
Publication Date:
14 September 2017 (online)
Problemstellung:
Hämangiome sind häufige Befunde bei Patienten mit malignen Erkrankungen. Die Kenntnis der unterschiedlichen Kontrastierungsverläufe ist zur Abgrenzung von bösartigen Leberläsionen hilfreich. Deshalb wurde von W. Wermke 2006 eine Einteilung der Hämangiome anhand des Kontrastverhaltens vorgenommen.
Patienten und Methode:
Über einen Zeitraum von 18 Monaten wurden 125 konsekutive Patienten mit 132 Leberläsionen, die ein für Hämangiome eindeutiges Kontrastierungsmuster aufwiesen, eingeschlossen. Mittels CEUS erfolgte eine detaillierte Beschreibung der auftretenden Kontrastierungsphänomene, sowie eine Einstufung in die von Wermke definierten 5 Typen.
Ergebnis:
78/132 (59%) kontrastierten sich allmählich – entweder vollständig (n = 8/78, 10%) oder teilweise (n = 70/78, 90%) in zentripetaler Richtung. Die Hälfte der Tumorschnittfläche kontrastierte sich nach 108 s p.i. Eine Minderkontrastierung im Untersuchungsverlauf zeigten 13% dieser Fälle.
54/132 (41%) kontrastierten sich rasant, wobei bis zur 30. Sekunde p.i. mindestens 50% der Tumorschnittfläche mit Mikroblasen gefüllt war. Im Mittel wurde dies 19 s p.i. beobachtet. Eine Minderkontrastierung im Untersuchungsverlauf wurde bei 28% dieser Hämangiome beobachtet.
Weitere Kontrastierungsphänomene fielen bei 16% (n = 21/132) der Hämangiome auf, davon zeigten n = 3 eine vorzeitige Lebervenenkontrastierung, n = 15 Pseudoläsionen durch arterioportale Fisteln und n = 5 beide Phänomene.




Schlussfolgerung:
Das unterschiedliche Kontrastierungsverhalten der Hämangiome lässt folgende Einteilung zu: Typ 1 – langsamer Blutfluss mit komplettem (1a) oder inkomplettem Irisblendenphänomen (1b), Typ 2 – hoher Blutfluss mit rascher Kontrastierung von 50% der Schnittfläche innerhalb von 30 Sekunden. Ein Teil der Hämangiome des Typs 2 zeigen passagere Pseudoläsionen oder vorzeitige Venenkontrastierung. Diesen Phänomenen liegen arterioportale und arteriovenöse Fisteln zugrunde, welche eine weitere Differenzierung erlauben (Typ 3 – 5).



