Ultraschall Med 2017; 38(S 01): S1-S65
DOI: 10.1055/s-0037-1606879
V 1: Gefäßdiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kontrastmittelsonografie in der Aktivitätsbeurteilung der Takayasu-Arteriitis

C Lottspeich
1   Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität, München/DE
,
A Schröttle
1   Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität, München/DE
,
C Dechant
1   Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität, München/DE
,
H Schulze-Koops
1   Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität, München/DE
,
U Hoffmann
1   Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität, München/DE
,
M Czihal
1   Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität, München/DE
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
14 September 2017 (online)

 
 

    Problemstellung:

    Der potentielle Stellenwert der hochauflösenden Kontrastmittelsonografie (CEUS) in der Aktivitätsbeurteilung der Takayasu-Arteriitis soll evaluiert werden.

    Patienten und Methode:

    Seit 2016 wurden Patientinnen mit Takayasu-Arteriitis, die zusätzlich zur Farbduplexsonografie eine CEUS-Untersuchung der supraaortalen Arterien erhielten, in diese retrospektive Pilotstudie eingeschlossen. Voraussetzung für den Studieneinschluss war eine vaskulitistypische Verdickung des Intima-Media-Komplexes > 1,5 mm in mindestens einem Segment der supraaortalen Arterien (A. carotis communis, A. subclavia/axillaris) in der Farbduplexsonografie. Die klinische Aktivität wurde auf Basis von Anamnese, klinischer Untersuchung, humoralen Entzündungszeichen im Labor und Befunden der konventionellen Gefäßbildgebung (Duplexsonografie und/oder Schnittbildgebung) eingeschätzt und anhand etablierter Score-Systeme (NIH-Score, ITAS-A) determiniert. Das Segment der supraaortalen Arterien mit der ausgeprägtesten Verdickung des Intima-Media-Komplexes wurde mittels hochauflösender Kontrastmittelsonografie untersucht (GE Logiq E9, Breitbandlinearschallkopf 6 – 15 MHz, 1,5 ml Sonovue® intravenös unter standardisierten Geräteeinstellungen). Der Übertritt von Kontrastmittelbläschen in die Gefäßwand wurde visuell beurteilt (Grad 0 = keine/minimale Anreicherung, Grad 1 = moderate Anreicherung, Grad 2 = starke Anreicherung).

    Ergebnis:

    12 Untersuchungen (A. carotis communis: n = 9, A. subclavia/axillaris: n = 3) bei 8 Patientinnen wurden in die Analyse einbezogen. Zum Zeitpunkt der Ultraschalluntersuchung wurde die Erkrankung als klinisch aktiv (NIH-Score ≥2) in 5 Fällen und inaktiv (NIH-Score ≤1) in 7 Fällen beurteilt. Die mittlere Wanddicke der kontrastmittelsonografisch untersuchten Segmente betrug 2,5 mm (1,7 – 4,0 mm). Eine Kontrastmittelanreicherung Grad 1/2 lag bei 100% der klinisch aktiven und 14% der klinisch inaktiven Fälle vor (Sensitivität 100%, Spezifität 86%).

    Schlussfolgerung:

    Die Kontrastmittelsonografie könnte einen diagnostischen Stellenwert in der bildgebenden Verlaufsbeurteilung der Takayasu-Arteriitis erlangen.


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