Brustkrebs-T-Stadienverteilung von Screeningfällen, Intervallkarzinomen, früheren und Nicht-Teilnehmerinnen des MSP: Eine Auswertung des EKN

Hintergrund:

Im Epidemiologischen Krebsregister Niedersachsen (EKN) findet regelmäßig ein Datenabgleich aller Teilnehmerinnen des Mammografie-Screening-Programms (MSP) mit den EKN-Daten statt, um Intervallkarzinome (IC) zu ermitteln. IC sind Mammakarzinome, die bei Screening-Teilnehmerinnen (TN) innerhalb von 24 Monaten nach einer unauffälligen Screening-Mammografie außerhalb des MSP diagnostiziert werden. Auch Mammakarzinome, die bei früheren TN erst nach einem Screeningintervall von 24 Monaten außerhalb des MSP diagnostiziert wurden (F-TN), werden ermittelt. In der Untersuchung wird der Frage nachgegangen, in welchem Ausmaß sich die T-Stadienverteilung von Screeningfällen (SF), IC, F-TN und Nicht-Teilnehmerinnen (N-TN) des MSP unterscheidet.

Methodik:

Im EKN wurden in den Jahren 2014 und 2015 für sieben der acht niedersächsischen Screeningeinheiten die pseudonymisierten Daten der 50 – 69-jährigen TN der Screeningjahre 2006 – 2013 abgeglichen (1.700.785 Screeninguntersuchungen). Für die Diagnosejahre (DJ) 2006 – 2012 wurden 9.998 SF, 2.450 IC und 1.142 F-TN ermittelt. Screening-Abbrecherinnen mit anschließender Brustkrebsdiagnose wurden aus der Auswertung ausgeschlossen. Eine EKN-Brustkrebspatientin ohne Match mit MSP-Abgleichsdaten gilt als N-TN. Dargestellt wird die T-Stadienverteilung für die DJ 2006 – 2012 (ohne TX, EKN-Stand 4/2017).

Ergebnisse:

Für die DJ 2006 – 2012 liegt der Anteil von In-situ-Tumoren und kleinen Tumoren < 20 mm (T1) an allen Tumoren der jeweiligen Gruppe für SF bei 80,8%, für IC bei 51,1% und für F-TN bei 55,2%. Die Ergebnisse für F-TN werden gruppiert für den Zeitraum des Auftretens (3, 4, 5, 6+ Jahre nach Screening) aufgezeigt und mit denen der N-TN verglichen.

Diskussion:

Die T-Stadienverteilung von SF ist erwartungsgemäß deutlich günstiger als die der IC. Es wird diskutiert, inwieweit F-TN bezüglich der T-Stadienverteilung mit den N-TN vergleichbar sind. Diese Frage ist für die zukünftige Evaluation der Brustkrebsmortalität interessant.