Hintergrund:
MoVo-BnB ist ein motivational-volitionales Interventionsprogramm mit dem Ziel, unter pädagogischen,
didaktischen, psychologischen und bewegungstherapeutischen Aspekten nachhaltig die
körperliche Aktivität von bislang inaktiven Rehabilitandinnen nach Brustkrebs zu erhöhen.
Der vorliegende Beitrag widmet sich der Vorstellung des Programms sowie einer ersten
Programmbewertung aus Sicht der Teilnehmenden.
Methodik:
Auf Basis des MoVo-Prozessmodells wurde ein Programm entwickelt, welches die wichtigsten
Faktoren des Modells beinhaltet und ressourcenneutral durchführbar ist. Die als wirksam
nachgewiesenen Strategien zur Verhaltensänderung bei brustkrebsspezifischen Interventionsstudien
bilden die Programm-Zutaten.
Die Wirksamkeitsüberprüfung erfolgt in einer prospektiven, kontrollierten, bi-zentrischen
Studie mit vier Erhebungszeitpunkten in zwei Rehabilitationskliniken. Eingeschlossen
werden körperlich inaktive (< 60 Minuten pro Woche) Frauen nach Brustkrebs. Die Programmzufriedenheit
wurde mit der Skala heiQ-Program aus dem Fragebogenset heiQ nach Abschluss der letzten Sitzung evaluiert. Die neun Items werden von 1 =trifft überhaupt nicht zu bis 6 =trifft völlig zu beantwortet (Transformierter Summenscore 0 – 100).
Ergebnisse:
Das Programm umfasst vier Einheiten mit einer Dauer von jeweils 60 Minuten und wird
während des stationären Rehabilitationsaufenthaltes in geschlossen Gruppen von geschulten
Physiotherapeuten durchgeführt. Als Programmgrundlage existieren ein Manual sowie
Patientenbroschüren in Form eines Begleitheftes und eines Bewegungstagebuches. Die
Bewertungen der Schulungsteilnehmerinnen (n = 298) deuten auf eine gute Programmzufriedenheit
hin (M = 80,3, SD = 16,7).
Schlussfolgerung:
Das Programm ist praktikabel, durchführbar und die Rehabilitandinnen bewerten MoVo-BnB positiv, was eine allgemeine Programmzufriedenheit signalisiert. Ob die Schulung
wirksamer als die Standard-Rehabilitation ist, wird die Effektevaluation zeigen.