Einleitung:
Schwangere wählen in der Regel mit ausreichend zeitlichem Vorlauf selbst eine Geburtsklinik
anhand verschiedener individuell priorisierter Kriterien. Es wird untersucht, nach
welchen Kriterien die Entscheidung für eine Geburtsklinik getroffen und inwieweit
sich diese auf die Zufriedenheit mit der stationären Versorgung auswirken.
Methodik:
Grundlage der Analyse sind Daten einer Versichertenbefragung der IKK gesund plus.
In zwei Wellen (Dezember 2016; März 2017) wurden 2.359 Frauen, mehrheitlich aus Sachsen-Anhalt,
nach einer komplikationslosen stationären Entbindung online zur Zufriedenheit mit
Entbindung und Wochenbettbetreuung sowie ergänzend zu ihren Kriterien zur Wahl der
Geburtsklinik befragt. Es wurden u.a. Module aus dem Patienten-Monitor sowie dem Kölner
Patientenfragebogen adaptiert und um Fragen zur Geburt ergänzt. Die Gründe für die
Krankenhauswahl wurden anhand eines Freitextfeldes erfasst und mit qualitativer Inhaltsanalyse
induktiv kategorisiert.
Ergebnisse:
Die Response betrug 14,6% (n = 344). 78,5% (n = 270) der Frauen beurteilten ihren
Klinikaufenthalt positiv, 93,6% (n = 322) begründeten ihre Klinikwahl. Die Antworten
wurden in die Oberkategorien Individuelle Merkmale, Infrastruktur und Klinikmerkmale eingeordnet. 48% der Frauen führten die Erreichbarkeit der Klinik als ein Entscheidungskriterium
an, die Mehrheit davon favorisierte eine wohnortnahe Geburt. Knapp ein Drittel der
Befragten entschied aufgrund konkreter Klinikmerkmale, wie bspw. der Reputation. Berücksichtigt
wurden auch persönliche Erfahrungen u.a. aufgrund vorheriger Klinikaufenthalte.
Schlussfolgerungen:
Mit der Wahl der Geburtsklinik zeigt sich die Mehrheit der Frauen zufrieden. Die Wahl
der Klinik erfolgt anhand verschiedener struktureller und individueller Präferenzen
und Erfahrungen. Die Ergebnisse dieser Analyse können genutzt werden, um die Versorgung
im Rahmen der Geburtshilfe zu verbessern.