Einleitung:
Das Projekt „Messung der Gesundheitskompetenz von Jugendlichen“ (MOHLAA) hat zum Ziel
ein Messinstrument für 14- bis 17-Jährige zu entwickeln und zu validieren, da in Deutschland
keine entsprechenden Instrumente vorliegen. Autonomie- und kognitive Entwicklung in
der Adoleszenz erfordern einen eigenen Forschungsfokus, der Erfahrungen Jugendlicher
mit Gesundheit und Krankheit und ihr Verständnis gesundheitsrelevanter Informationen
bei der Messung von Gesundheitskompetenz (GK) berücksichtigt.
Methodik:
Literaturrecherche, qualitative und quantitative Validierung: Qualitativ: Kognitive
Interviews des Europäischen „Health Literacy Survey Questionnaire“, der als Vorlage
für das Messinstrument dient (n = 20) ergänzt durch Fokusgruppen (n = 5, n = 7). Kognitive
Interviews des ersten Instrumentenentwurfes (n = 18). Quantitativ: Standard Pretest
(N = 300) (noch nicht abgeschlossen).
Ergebnisse:
Die Ergebnisse zeigen, dass es Jugendlichen schwerfällt abstrakte Inhalte zu verstehen.
Es fehlt ihnen an Erfahrungen mit Krankheiten, vermutlich als Folge überschätzen sie
ihre GK. Um Gesundheitsentscheidungen zu treffen, wenden sie sich an „relevante Dritte“
– Familie, Peers, Mentoren. Beim Thema sexueller Gesundheit zeigen sich geschlechtsspezifische
Zugänge. Aufbauend auf den empirischen Ergebnissen und theoretischen Ansätzen, die
die Wechselwirkung von GK mit kontextualen und sozialen Determinanten betonen, umfasst
das Konzept des Messinstrumentes: Wissen, selbst eingeschätzte kognitive, behaviorale
Fähigkeiten und Kontextfaktoren sowie Einstellungen zur Gesundheit.
Schlussfolgerungen:
Messinstrumente der GK von Jugendlichen sollten ihre Erfahrungen mit Gesundheit und
Krankheit widerspiegeln, um Datenverzerrungen zu vermeiden, Gesundheitswissen für
einen Vergleich mit subjektiv eingeschätzter GK erfassen, subjektiv eingeschätzte
Kontextfaktoren erfassen, „relevante Dritte“ und geschlechtsspez. Aspekte berücksichtigen
sowie den kognitiven Fähigkeiten Jugendlicher entsprechen.