Hintergrund:
Schlaganfälle stellen für das deutsche Gesundheitssystem ein bedeutendes Problem dar.
Jährlich erleiden etwa 262.000 Menschen einen Schlaganfall [1]. In einer alternden Gesellschaft und bei gleichzeitig längerem Verbleib im Arbeitsleben
ist die Bedeutung der neurologischen Reha nach Schlaganfall evident. Reha-Kliniken
sind zur Teilnahme am Qualitätssicherungsprogramm verpflichtet, eine gesonderte Darstellung
für Schlaganfallpatienten erfolgt bislang. Dies erschwert die Einordnung der Ergebnisse
einzelner Kliniken.
Methode:
Es wurde eine prospektive, multizentrische Beobachtungsstudie mit 3 Messzeitpunkten
durchgeführt: vor und nach der Reha sowie 4 Monate nach Reha-Ende. Einschlusskriterium:
Patienten mit einem max. 3 Monate zurückliegenden Schlaganfall. Es wurden schriftliche
Befragungen durchgeführt; primäre Zielgröße: Teilhabe (IMET [2]), sekundäre Zielgrößen: Skalen zur subjektiven Gesundheit.
Ergebnisse:
Zum aktuellen Zeitpunkt liegen 239 komplette Datensätze vor. 63% sind männlich, das
Durchschnittsalter beträgt 54 Jahre. Zu Beginn der Reha weisen die Patienten hohe
Teilhabeeinschränkungen auf. Diese reduzieren sich am Ende der Reha signifikant (p
< 0,01, ES = 0,51). Vier Monate nach der Reha verschlechtert sich die Teilhabe wieder,
erreicht aber nicht den Ausgangswert. Ähnliche Verläufe zeigen sich für die sekundären
Zielgrößen. Die Patienten äußern eine hohe Zufriedenheit (> 80%) mit der ärztlichen
und therapeutischen Versorgung.
Schlussfolgerungen:
Die Patienten profitieren von der Schlaganfallrehabilitation und sind mit der Behandlung
in hohem Maße zufrieden. Um die Nachhaltigkeit der Rehabilitation zu gewährleisten
sind Angebote zur Nachsorge zwingend erforderlich.
[1] www.kompetenznetz-schlaganfall.de
[2] Deck R, Muche-Borowski C, Mittag O, Hüppe A, Raspe H (2008): IMET-Index zur Messung
von Einschränkungen der Teilhabe. In: Bengel J, Wirtz M, Zwingmann C (Hrsg) Diagnostische
Verfahren in der Rehabilitation, Göttingen: Hogrefe, S. 372 – 374