Einleitung:
Die Return to Work (RTW)-Quote von Schlaganfallpatienten ist trotz vorhandener Reha-Angebote
vergleichsweise gering. Zur effektiveren Ausgestaltung der Angebote ist Wissen über
RTW-Einflussfaktoren von zentraler Bedeutung. Da dieses Wissen bislang vor allem in
qualitativen Studien steckt, war es unser Ziel, die Ergebnisse dieser Studien zusammenzutragen
und zu synthetisieren.
Methodik:
Unsere Studie umfasste folgende Arbeitsschritte: 1. Systematische Literaturrecherche,
2. Deskription und methodische Bewertung eingeschlossener Studien, 3. Meta-Synthese
mittels metaethnographischem Ansatz.
Ergebnisse:
Die systematische Literaturrecherche erbrachte eine Trefferanzahl von 553 potentiellen
Studien, von denen 14 in die weiteren Analysen eingeschlossen werden konnten. Die
methodische Qualität der Studien bewerteten wir in zehn Fällen als sehr hoch oder
hoch, in drei Fällen als moderat und in einem Fall als gering. Aus den 14 Originalstudien
ließ sich eine Vielzahl unterschiedlicher RTW-Einflussfaktoren extrahieren, die in
64 studienübergreifende Faktoren übersetzt werden konnten. Auf Basis der quantitativen
und qualitativen Bedeutsamkeit identifizierten wir schließlich Schlüsselfaktoren (personen-,
arbeitsplatz- und therapiebezogene sowie interaktionale) und setzten diese mittels
Mappingverfahren und axialem Codieren zueinander in Beziehung. Im Ergebnis entstand
ein konzeptionelles Modell des RTW nach Schlaganfall (APC-Modell). Sein Name verdeutlicht,
dass der RTW nach Schlaganfall nicht nur ein multifaktorieller, sondern auch ein interaktiver
Multi-Stakeholder Prozess ist, der v.a. drei Dinge erfordert: Adaptiveness, Purposefulness und Cooperativeness.
Schlussfolgerungen:
Unsere Ergebnisse sprechen für eine Weiterentwicklung der neurologischen Rehabilitation
in Richtung integrierter Versorgungsmodelle, die eine klinische und eine Arbeitsplatzintervention
bedarfsorientiert koppeln und durch einen Fallmanager koordiniert werden.