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DOI: 10.1055/s-0037-1605673
Wann geht Ihr Kind zu Bett? Korrelate des Zubettgehzeitpunkts von Kindergartenkindern als Ansatzpunkte frühkindlicher Gesundheitsförderung
Publication History
Publication Date:
01 September 2017 (online)
Einleitung:
Ausreichend Schlaf ist zentraler Ansatzpunkt frühkindlicher Gesundheitsförderung. Der Zeitpunkt des Zubettgehens (ZZBG) übt – bei häufig exogen vorgegebenem Zeitpunkt des Aufwachens (z.B. durch berufstätige Eltern) – einen wichtigen Einfluss auf die Schlafdauer aus. Bisher ist wenig über Korrelate des ZZBG unter 3- bis 6-Jährigen bekannt. Unsere Studie untersucht daher Zusammenhänge zwischen dem ZZBG und potenziellen literaturbasierten Korrelaten unterschiedlicher Domänen.
Methoden:
Für n = 425 Kinder (mittleres Alter 4,8 Jahre) an 50 Kindergärten wurden der durchschnittliche ZZBG an (i) Wochenenden und (ii) Wochentagen durch Schlaftagebücher bestimmt. Basierend auf Literaturrecherchen wurden potenzielle Korrelate des Schlafverhaltens aus unterschiedlichen Domänen (soziodemografische Faktoren, Verhalten des Kindes, soziale Umgebungsfaktoren) durch Elternfragebögen erfasst. Die Analyse von Zusammenhängen zwischen potentiellen Korrelaten und dem ZZBG erfolgte durch Mehrebenenmodelle unter Berücksichtigung wichtiger Konfounder.
Ergebnisse:
Nach Adjustierung für Konfounder war am Wochenende ein Migrationshintergrund mit einem späteren ZZBG assoziiert (β= 28,7 Min., 95%-CI: [12,37; 45,02]). An Wochentagen waren die Teilnahme an organisierten Sportaktivitäten (z.B. Fußballverein) (β=-16,0 Min. [-29,77; -2,14]) mit einem früheren, der Konsum von mehr als 7 Gläsern Softdrinks pro Woche (β= 39,0 Min. [26,16; 51,91]) mit einem späteren ZZBG assoziiert.
Schlussfolgerungen:
Neben dem Migrationshintergrund stellen die Teilnahme an organisierten Sportaktivitäten und der Konsum von Softdrinks (vermittelt durch z.B. psychomotorische Unruhe) – Verhaltensweisen, welche in der frühen Kindheit v.a. durch den familiären Kontext geprägt werden – wichtige Korrelate des ZZBG unter 3- bis 6-Jährigen dar. Programme zur frühkindlichen Gesundheitsförderung sollten simultan an mehreren gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen (z.B. Schlafdauer und Ernährung) ansetzen und Eltern aktiv einbinden.
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