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DOI: 10.1055/s-0037-1605276
Entwicklung von Organmodellen für das chirurgische Training unter Verwendung des 3D- Drucks
Publication History
Publication Date:
02 August 2017 (online)
Einleitung:
3D-Druck ermöglicht die Herrstellung von komplexen 3-D Gebilden mit unterschiedlichen Materialien. Zum einen kann der 3D-Druck für die finale Fertigung eingesetzt werden, zum anderen für die Herstellung von Formen, die als Modell zur Produktion von z.b. Latexmodellen genutzt werden.
Mithilfe des 3D-Drucks gelingt es, durch Modifikationen anhand der 3-D Software Modifikationen in Anatomie und ggf. Pathologie schnell und effektiv zu implementieren.
Ziele:
Das Ziel ist die Entwicklung von realistischen Organmodellen unter Zuhilfenahme des 3D Druckes, die im Rahmen des chirurgischen Trainings zur Simulation von endoskopischen Untersuchungen eingesetzt werden können.
Methodik:
Zur Herstellung der Modelle wurde ein Abformverfahren angewendet. Zur Herstellung der Vorlage wurde mit der Graphik-Software Blender eine 3D-Zeichnung eines naturgetreuen Magens mit Ösophagus sowie proximalen Duodenalabschnitt bis hin zur Papilla vateri erstellt. Die Oberflächenstruktur wurde zur Darstellung des typischen Magenreliefs modifiziert. Das 3D gedruckte Modell wurde mit Latex beschichtet und die so entstandene Form abgezogen. Die auf diese Weise hergestellten Magenmodelle wurden in einem Gastroskopiekurs für Chirurgen zum Erlernen des Ablaufs einer standardisierten diagnostischen Gastroskopie eingesetzt. Im Anschluss an den Kurs erfolgte die Evaluation der eingesetzten Modelle mittels standardisierten Fragebögen.
Ergebnis:
Die Auswertung der Fragebögen ergab einen positiven Gesamteindruck der Teilnehmer hinsichtlich der Gastroskopiemodelle. Die Realitätsnähe, die Möglichkeit des originalgetreuen Arbeitens sowie die Verarbeitungsqualität wurden im Durchschnitt mit der Note 2 bewertet.
Schlussfolgerung:
Der 3D-Druck ermöglicht die Produktion nicht-organischer jedoch realistische Organmodelle und ihren Einsatz im chirurgischen Training. Zukünftig sollte neben der Herstellung fester 3D-gedruckter Vorlagen vor allem die Produktion von einsetzbaren 3D-Modellen aus flexiblen Materialien fokussiert werden.