Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1605226
Kurzvorträge
Endoskopie/Minimal invasive Chirurgie
Kolonpolypen – endoskopische Diagnostik und Differenzierung: Freitag, 15 September 2017, 08:30 – 09:58, Rotterdam/Forschungsforum 2
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Verbesserung der Adenom-Detektionsrate durch den Einsatz des Endocuff bei der Koloskopie: eine vergleichende Studie bei 1000 konsekutiven Patienten

H Schäfer
1   Pan Klinik, Praxis für Enddarmerkrankungen und Endoskopie, Köln, Deutschland
,
S Giesler
1   Pan Klinik, Praxis für Enddarmerkrankungen und Endoskopie, Köln, Deutschland
,
C Vivaldi
1   Pan Klinik, Praxis für Enddarmerkrankungen und Endoskopie, Köln, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 
 

    Einleitung:

    Die Koloskopie ist die Standard-Methode zur Detektion von kolorektalen Neoplasien. Gleichwohl bleiben Polypen unentdeckt und können zu einem Intervallkarzinom führen. Der Endocuff-Aufsatz wurde eingeführt um die Polypendetektionsrate und hier insbesondere die Adenomdetektionsrate (ADR) zu verbessern.

    Ziel:

    Vergleich der ADR zwischen Patienten mit Standardkoloskopie und Endocuff-assistierter Koloskopie.

    Methodik:

    Wir führten eine vergleichende single-center Studie in einem 2-Jahreszeitraum in einer koloproktologischen Praxis mit zwei Untersuchern durch. In dem angegebenen Zeitraum wurden jeweils 500 konsekutive Patienten vor und nach Einführung des Endocuff untersucht. Bei allen Patienten wurde eine Standardkoloskopie ohne (Gruppe A) oder mit Endocuff-Anwendung (Gruppe B) durchgeführt. Alle gefundenen Polypen wurden entfernt und histologisch untersucht. Die Polypen- und Adenomdetektionsrate wurden neben anderen eingriffsspezifischen Parametern erhoben.

    Ergebnisse:

    Das mediane Alter der untersuchten Patienten betrug in Gruppe A: 57,2 Jahre und in Gruppe B: 54,55 Jahre. In Gruppe A waren 33% weibliche und 67% männliche Patienten, während in Gruppe B 34% weibliche und 66% männliche Patienten waren. Die Polypendetektionsrate betrug in Gruppe A 35,4% und in Gruppe B 38,5% (P > 0,01) und die Adenomdetektionsrate betrug in Gruppe A 15,8% und in Gruppe B 18,27% (p < 0,01). Interessanterweise erhöhte sich der Anteil von hochgradigen intraepithelialen Neoplasien von 1,04% (Gruppe A) auf 7,93% (Gruppe B) (p < 0,0001).

    Schlussfolgerung:

    In dieser Studie (1000 Patienten) mit einem relativ jungen Patientenkollektiv (55,8 Jahre) wurde die Adenomdetektionsrate durch den Einsatz des Endocuff bei der Koloskopie signifikant von 15,8% auf 18,27% verbessert. Diese Ergebnisse decken sich mit den wenigen vorliegenden Arbeiten zu diesem Thema. Ein routinemäßiger Einsatz des Endocuff ist daher zu diskutieren.