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DOI: 10.1055/s-0037-1605185
Parenterale Ernährung mit omega-3 Fettsäuren resultiert in hohen endogenen EPA/DHA Level bei Kurzdarmsyndrom Patienten
Publication History
Publication Date:
02 August 2017 (online)
Einleitung:
Langzeit parenterale Ernährung (PN) bei Kurzdarmsyndrom-Patienten (KDS-P) birgt ein erhöhtes Risiko einer spezifischen Hepatopathie (intestinal failure associated liver disease, IFALD). Die antiinflammatorischen Eigenschaften von langkettigen omega-3 Fettsäuren (n3FS) tragen mutmaßlich zur Prävention der IFALD bei, wobei relative klinische Bedeutung und Wirkmechanismen noch ungeklärt sind. Daher fehlt bislang die Grundlage für eine generelle Empfehlung n3FS in der PN von KDS-P.
Ziele:
Im Rahmen einer prospektiven Longitudinalstudie wurde bei IFALD-freien KDS-P die kurzfristige Wirkung von n3FS in der PN auf Routinelabor- und Inflammationsparameter, die FS-zusammensetzung (u.a. Eicosapentaen- (EPA) und Docosaheaxensäure (DHA)) und FS-Metabolite untersucht, um klinische Wirksamkeit und Sicherheit der n3FS-Gabe zu untersuchen.
Methodik:
Acht PN-pflichtige KDS-P (50 ± 24 Jahre, n3FS-haltige Routine PN) erhielten während einer 8-wöchigen Auswaschphase n3FS-arme PN (Lipovenös® MCT20% Emulsion) und anschließend 8 Wochen n3FS-reiche PN (Lipovenös® MCT20% Emulsion und 25% der ursprünglichen Fettmenge im Austausch durch Omegaven®) (alle Emulsionen Fresenius Kabi AG). Blutabnahmen und klinische Visiten fanden alle 4 Wochen statt.
Ergebnisse:
Im Mittel wurden pro Infusion 1538 ± 275 kcal an 5,3 ± 1,4 Tagen/Woche infundiert. Das FS-Profil der Erythrozyten ergab den HS-Omega-3-Index® (n3Index =(EPA+DHA)/totale FS) [%]). Bei Einschluss lag der n3Index bei 12 ± 1,8%. Während der Auswaschphase sank dieser kontinuierlich auf 9 ± 0,8% und stieg durch die Re-Supplementierung signifikant auf 13 ± 1,1% (p < 0,001); endogene n3FS (EPA, DHA u.a.) stiegen signifikant an, während gesättigte und n6FS (u.a. Arachidonsäure) signifikant abnahmen. Laborparameter (u.a. Inflammations- Lipid-, Leberwerte, Blutbild) und der klinische Verlauf blieben stabil.
Schlussfolgerung:
Der bei Studienbeginn hohe n3Index (Ziel > 8%) schließt ein n3FS-Defizit unter routinemäßiger i.v.-n3FS-Supplementierung aus, die durch Auswasch und Resupplementierung veränderte Konzentrationen legen die pharmakologische Effektivität nahe. Die i.v.-Gabe von n3FS resultiert in deutlich höheren FS-Spiegeln als p.o.-Gabe ohne Hinweise auf ein Sicherheitsrisiko. Spezifische protektive Langzeiteffekte sind zukünftig zu belegen.