Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1604904
Kurzvorträge
Pankreas
Komplikationen und Outcome von Pankreaskarzinomen: Donnerstag, 14 September 2017, 15:25 – 16:45, Coventry/Forschungsforum 4
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Risikostratifizierung für Postoperative Pankreasfisteln anhand DGAV StuDoQ|Pankreas

E Petrova
1   UKSH Campus Luebeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
,
H Lapshyn
1   UKSH Campus Luebeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
,
S Deichmann
1   UKSH Campus Luebeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
,
D Bausch
1   UKSH Campus Luebeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
,
T Keck
1   UKSH Campus Luebeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
,
U Wellner
1   UKSH Campus Luebeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 
 

    Einleitung:

    Das Studien-, Dokumentations- und Qualitätszentrum der DGAV (StuDoQ) wurde mit dem Ziel der risikoadjustierten Qualitätssicherung in der Chirurgie in Deutschland etabliert. In der Pankreaschirurgie sind klinisch relevante postoperative Pankreasfisteln (POPF) die Hauptursache für Morbidität und Mortalität.

    Ziel:

    Ziel dieser Studie war zu prüfen, ob eine Risikostratifizierung hinsichtlich des Auftretens von klinisch relevanten POPF anhand der in StuDoQ|Pankreas erfassten Risikofaktoren möglich ist.

    Materialien und Methoden:

    Die etablierten Fistula Risk Scores (FRS) nach Vollmer[1] und Baker[2] wurden für alle Patienten im StuDoQ|Pankreas mit Pankreaskopfresektion von 2013 bis 2016 adaptiert berechnet. Die Performance der Scores wurde verglichen.

    Ergebnisse:

    N = 2583 Patienten wurden eingeschlossen. Pankreasfisteln Grad B oder C nach der Klassifikation der International Study Group for Pancreatic Surgery traten bei 387 (15%) der Patienten auf. Die relative Häufigkeit von POPF Grad B/C in den prädizierten Gruppen „gering“, „niedrig“, „mittel“ und „hoch“ waren für das FRS nach Baker 7,6%, 11,9%, 17,3%. und 24,1%, entsprechend für das FRS nach Vollmer 5,8%, 12,0%, 14,8% und 23,5%.

    Schlussfolgerung:

    Die für StuDoQ|Pankreas adaptierten Fistula Risk Scores nach Vollmer und Baker zeigten vergleichbare gute Diskrimination in Gruppen mit verschiedenem Risiko für Pankreasfisteln, welche sich im Bereich vom 6%(geringes Risiko) bis 24% (hohes Risiko) erstreckten. Somit ist perspektivisch auch eine Risikoadjustierung dieses Ergebnisparameters in StuDoQ|Pankreas möglich.

    Literatur:
    [1] Callery MP, Pratt WB, Kent TS, Chaikof EL, Vollmer CM Jr., A prospectively validated clinical risk score accurately predicts pancreatic fistula after pancreatoduodenectomy. J Am Coll Surg, 2013. 216(1): p. 1 – 14.

    [2] Kantor O, Talamonti MS, Pitt HA, Vollmer CM, Riall TS, Hall BL, Wang CH, Baker MS., Using the NSQIP Pancreatic Demonstration Project to Derive a Modified Fistula Risk Score for Preoperative Risk Stratification in Patients Undergoing Pancreaticoduodenectomy. J Am Coll Surg. 2017 1072 – 7515(17)30139 – 4.


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